Unterricht mit Culcha Candela

Besuch der Berliner Kultband war die Belohnung für das soziale Engagement der Schüler.

Unterricht mit Culcha Candela
Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Stars zum Anfassen am Donnerstagnachmittag in der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. Die deutschlandweit bekannte Hip-Hop-Band Culcha Candela war zu Gast und belohnte die Sechst- und Siebtklässler für ihr karitatives Engagement mit einem „Meet and Greet“. Hintergrund ist die Teilnahme am Wettbewerb „Action!Kidz“, einer Mitmach-Kampagne der Kindernothilfe. Dabei hatten die 400 Schüler durch unterschiedliche Projekte 3205 Euro zugunsten notleidender Kinderarbeiter in Pakistan gesammelt und damit das bundesweit drittbeste Ergebnis erzielt.

Im Losentscheid gegen elf andere Gewinnerschulen holte das Glück die Berliner Kultband nach Sprockhövel. Zwar musste der vierte Sänger, Johnny Strange, wegen seiner anstehenden Vaterschaft kurzfristig absagen, doch begeisterten auch die drei verbliebenen Bandmitglieder Mateo Jaschik, Chino Con Estilo und Don Cali. In einer offenen Fragestunde, souverän geleitet durch die beiden Zehntklässlerinnen Ina und Paulina, gaben sich die Stars jugendnah und erfrischend offen, plauderten über ihr eigenes Engagement für Kinder und Jugendliche und hoben hervor, dass Kinder die Zukunft und zugleich die Gegenwart seien. „Toll, was ihr geleistet habt. Solch ein Engagement ist besonders wichtig, um Bewusstsein zu schaffen und löst immer wieder große Rührung bei uns aus“, lobte Bandleader Mateo Jaschik.

Höhepunkt des Besuchs war eine Autogrammstunde mit reichlich Selfies, nachdem die Schüler bereits aus dem Publikum heraus fleißig Fotos- und Videos machten. Anschließend überreichte die Band eine Spenden-Urkunde sowie eine Auszeichnung als offizieller Partner der Kindernothilfe, die laut Schulleiter Christoph Uessem einen Platz direkt am Eingang erhalten soll. Welche kreative Spendenideen, darunter Spendenläufe, Trödelmärkte, Backaktionen und Theateraufführungen, sich die Schüler haben einfallen lassen und dass sie auf erfreulich große Spendenbereitschaft getroffen sind, berichteten die drei Schülervertreter Noah, Marie und Annika. „Auch wenn es zum Teil sehr anstrengend war, haben wir es durchgezogen, weil wir wussten, dass es für einen guten Zweck ist“, erzählte Siebtklässlerin Annika.

Um in Erinnerung zu rufen, wofür gesammelt worden ist, zeigte die Kindernothilfe einen kurzen Dokumentationsfilm über das Leid der Kinderarbeiter in pakistanischen Kohleminen, aber auch, dass mit Hilfe der Spendengelder Bildungs- und Freizeitangebote finanziert und damit neue Lebensperspektiven geschaffen werden konnten. „An dieser Schule sind wir schon einmal vor einigen Jahren gewesen“, erinnerte sich Chino Con Estilo. Lob hatten nicht nur Culcha Candela und Projekt-Initiatorin Beate Schenkel, die die schulische Hilfsaktion vor fünfeinhalb Jahren ins Leben gerufen hatte, sondern auch Schirmherrin Christina Rau, die sich freute, mal wieder in ihre alte Heimatregion zurückzukehren. „Ihr seid Vorbilder. Ihr engagiert Euch dafür, dass es anderen Kindern bessergeht und sagt anderen, wie wichtig dieses Engagement ist“, lobte Rau.

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