Ulli Winkelmann will Bürgermeister werden

Der parteilose Hauptschul-Lehrer möchte neue Impulse setzen und Netzwerke aufbauen.

Ulli Winkelmann will Bürgermeister werden
Foto: Uwe Schinkel

Sprockhövel. Der in Sprockhövel als Lehrer der Hauptschule und Sportler bekannte Ulli Winkelmann (56) soll als gemeinsamer Kandidat von CDU und Grünen für die Wahl des Bürgermeisters bei der Kommunalwahl am 25. Mai gegen den SPD-Kandidaten Klaus Knippschild antreten. Das wurde in dieser Woche bekannt, nachdem sich Winkelmann — der anders als irrtümlich berichtet keiner Partei angehört und nicht Mitglied der Grünen ist — in beiden Parteien vorgestellt hat.

„Mir fehlt an bestimmten Stellen im Rathaus der Weitblick. Zum Beispiel zum Thema demografischer Wandel möchte ich einiges anschieben“, sagt Winkelmann. Als gelernter Bankkaufmann („Das habe ich in meinem ersten Leben gemacht“) sieht er sich gut gerüstet, auch mit den vielen Zahlen im Rathaus und im städtischen Haushalt zurecht zu kommen.

Auch wenn das eigentliche Wahlprogramm erst noch formuliert werden muss, gibt Winkelmann schon die Richtung vor. „Ich möchte meinen bisherigen Erfolg mit Netzwerken einfließen lassen und als Moderator die Prozesse begleiten. Vieles geht nur über Bürgerbeteiligungsprozesse“, sagt er. Das gelte auch, wenn es darum gehe, dass die Wirtschaft gut aufgestellt ist. Manches müsse man dabei durch die Stadtplanung unterstützen.

Bei der CDU hat der Kandidat zunächst die erste Hürde genommen. „Eine Mitgliederentscheidung Ende des Monats steht noch aus“, erklärt der Stadtverbandsvorsitzende Udo Andre Schäfer das Nominierungsverfahren. Der CDU-Vorstand wird der Versammlung den Kandidaten nach einem Treffen zum Kennenlernen am Dienstag einstimmig vorschlagen, so Schäfer. Einen eigenen Kandidaten hat man nicht gefunden. „Es ist schwer, jemanden zu finden, der bereit ist, viel Freizeit zu opfern, ohne dass der Verdienst attraktiv genug ist“, beschreibt er das Problem. Zudem habe ein alleiniger CDU-Kandidat in der SPD-Hochburg wohl auch zu wenig Chancen.

Ein gemeinsamer Kandidat mit einer anderen Partei müsse zwangsläufig parteilos sein, wenn er auf Zustimmung stoßen soll, so Schäfer. Vorgeschlagen wurde Winkelmann aus dem Kreis der CDU-Mitglieder.

„Dann haben wir uns mit einigen Vorstandsmitgliedern von CDU und Grünen getroffen und darüber gesprochen“, berichtet Schäfer. Ulli Winkelmann sei für die Aufgabe qualifiziert, weil er in eingefahrenen Verwaltungsstrukturen neue Wege gehen und Dinge verändern könne. Zudem sei er kommunikativ und „die Wirtschaftsförderung liegt ihm am Herzen“, sagt Schäfer. Außerdem erhoffe man sich, dass der Kandidat mit seinen entsprechenden Kontakten speziell auch bei jungen Menschen Interesse an Politik wecken könne.

Die Grünen sind mit ihrem Votum für den gemeinsamen Kandidaten schon einen Schritt weiter. Am Mittwochabend stellte sich Ulli Winkelmann dort in einer Mitgliederversammlung vor. „Anfangs waren unsere Mitglieder über den Kandidaten überrascht. Das wich aber schnell dem Interesse“, berichtet Britta Altenhein. Während des etwa einstündigen intensiven Gesprächs wurde der Kandidat hinsichtlich seiner persönlichen Eignung und in Bezug auf grüne Themen durchleuchtet.

Für die Grünen verkörpere Winkelmann eine Person, die als Parteiloser frischen Wind und neue Ideen ins Rathaus bringen könne. „Er hat die Chance, ein breites Wählerspektrum anzusprechen“, sagt Altenhein.

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