TSG: „Von uns erwartet jeder einen Sieg“

Elf Abgänge, 14 Neuzugänge — die Sprockhöveler müssen sich nach der Pause neu finden.

TSG: „Von uns erwartet jeder einen Sieg“
Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Mit zwei Trainingseinheiten und einem zweitägigen Turnier in Hagen startete die TSG Sprockhövel in die zweite Vorbereitungsphase für die in gut drei Wochen beginnende Oberligasaison. Dabei zeigte der Regionalligaabsteiger nach der 1:3-Niederlage gegen den Iserlohner Landesligisten FC Borussia Dröschede und der 0:2-Pleite gegen den Bezirksligisten Hagen 11, dass er bis zu dem Oberliga-Eröffnungsspiel gegen Westfalia Herne am 11. August (19 Uhr) noch genug Arbeit vor der Brust hat.

Auch wenn die Pleiten eine Woche nach dem souveränen Turniersieg sich wie eine derbe Bauchlandung lesen und Trainer Andrius Balaika naturgemäß ärgern, will der Coach nicht den Stab über sein Team brechen. „Wir analysieren erstmal, woran es lag“, erklärt der Litaue gewohnt sachlich. Grundsätzlich ist er der Meinung, dass die Zusammenstellung nach dem vollzogenen Umbruch gut gelungen ist und der Kader das Zeug hat, konkurrenzfähig zu sein.

Nach insgesamt elf Abgängen, darunter Stammkräfte wie Torhüter Robin Benz, Christian März, Christopher „Jimmy“ Antwi-Adjej und Kapitän Raoul Meister, muss Balaika 14 Zugänge ins Team integrieren. „Das gelingt bisher sehr gut. Es sind ja meistens junge Spieler, die sich bei uns noch weiter entwickeln wollen. Dementsprechend macht die Aufgabe Spaß. Vor allem zu sehen, wie alle mitziehen“, sagt Balaika mit Rückblick auf die ersten Wochen, in denen es galt, die Fitness auf Vordermann zu bringen. Ein Saisonziel will er allerdings nicht nennen. „Wichtig ist, dass wir einen guten Start hinlegen und uns in die Liga kämpfen“, sieht er die primäre Aufgabe. Danach wäre alles drin.

Den Aufstieg nennt er explizit nicht. „Die Liga ist so stark, dass da bis zu zehn Teams in Frage kommen. Da sind wir sicher auch dabei.“ Als eine Stütze auf dem Weg ins obere Drittel könnte sich der aus Velbert gekommene Patrick Dytko erweisen. Der Rechtsfuß nahm in den ersten Partien die Position von Antwi-Adjej auf der linken Seite an. „Er hat ähnliches Talent und noch einiges an Potenzial. Er könnte uns Spaß bereiten“, wünscht sich der Übungsleiter, dass der Pole ähnlich einschlägt wie sein Ex-Schützling.

Aber auch seinen acht vom letztjährigen Regionalliga-Kader übriggebliebenen Spielern traut der 38-Jährige viel zu. Für Balaika ist die Beziehung zu diesen Spielern besonders, wie der Ex-Nationalspieler Litauens zugibt. „Es ist etwas Spezielles, wenn du, wie in diesem Falle, von der Pubertät an die gesamte Entwicklung eines Menschen mitbekommst. Nicht nur sportlich“, schmunzelt Balaika. Die Erinnerungen an die Abiturphase, Berufsstart, den Führerscheinerwerb und die unterschiedlichen Er-fahrungen in den ersten festen Beziehungen beschreibt der Coach im Nachgang als ein tolles Erlebnis.

So beispielsweise bei Tim Dudda, der laut seinem Coach sowohl als Spieler, aber auch als Mensch gereift ist. Schnell wurde allen klar, dass Dudda mit seiner Präsenz die Rolle von Raoul Meister übernehmen kann. Dementsprechend war die Entscheidung, die Kapitänsbinde dem 22-Jährigen zu übergeben, die logische Konsequenz der Verantwortlichen.

Dass die TSG Sprockhövel die Liga-Saisoneröffnung einen Tag vor dem ersten Spieltag austragen darf, sieht Balaika mit gemischten Gefühlen. „Für uns als Verein und die Fans eine super Geschichte, wenn wir wieder vor gut 1000 Zuschauern spielen können“, sagt „Balla“, der sportlich die Westfalia aus Herne im Vorteil sieht. „Die kommen als ambitionierter Aufsteiger mit der Euphorie und können frei auf-spielen. Von uns erwartet je-der einen Sieg.“ Genau um diese Erwartungen zu erfüllen, arbeitet der Oberligist täglich an der Entwicklung des Teams.

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