TSG belohnt sich für Aufholjagd

Der Aufsteiger lag schon 0:3 zurück — und holte dann noch ein 3:3.

Sprockhövel. Als die TSG Sprockhövel am Samstag durch SC Wiedenbrücks eingewechselten Pierre Merkel schon in Minute 65 das 0:3 kassierte, glaubte kaum noch jemand daran, dass der Aufsteiger die nächste Pleite noch würde verhindern können. Doch falsch gedacht: Die Schützlinge von Andrius Balaika schafften mit ihrer Schlussoffensive noch das kleine Wunder zum 3:3 (0:2)-Unentschieden und behielten zumindest noch einen Punkt im heimischen „German Flavours Travels“-Stadion. 400 Fans feierten die Heimelf für ihre tolle Aufholjagd.

Da war es auch vergessen, dass die Mannschaft um den wiedergenesenen und in die Mannschaft zurückgekehrten Kapitän Raoul Meister wieder mal hinten schnell patzte und nach dem 0:1 (3.) von Beginn an einem Rückstand hinterher laufen musste. Das Tor durch Wiedenbrücks Gökhan Lekesiz (34.) war ebenso ver-meidbar und „billig“. Beim 0:2 entlud sich der Frust des TSG-Coaches so sehr an den Zäunen des Stadions, dass er sich an der Hand verletzte. Doch der litauische Ex-Nationalspieler schien sich bis zum Kabinengang wieder gesammelt und in seiner An-sprache die richtigen Worte gefunden zu haben.

Die „Baumhofer“ erspielten sich im zweiten Durchgang durchaus weitere Chancen. Allerdings sahen die Aktionen des Aufsteigers vorne zunächst sehr kompliziert aus. Die Ostwestfalen erteilten der Balaika-Elf bei ihren Treffern in Sa-chen „Schnörkellosigkeit“ eine Art Lehrstunde. Während Alpay Cin, Cristian März und Co. für jede Chance sich am Gegner aufrieben, brillierte der SCW in der Chancenverwertung.

Erst als „Jimmy“ Antwi-Adjej von links kommend einen doppelten Doppelpass mit Orhan Dombayci und März alleine vor SCW-Keeper Marcel Hölscher stand und zum 1:3 (72.) verkürzte, löste sich der Knoten in der Sprockhöveler Spielweise.

Jürgen Meister prophezeite auf der Tribüne, dass sein Sohn heute ein Tor nach einer Ecke machen würde. Dass Raoul Meister den Ball aus dem Strafraum-Getümmel nach einem Freistoß in die kurze Ecke zum 2:3 (78.) drosch, wird den TSG-Finanz-Chef kaum gestört haben. — Hauptsache Tor.

Als Christian März fast am Elfmeterpunkt freistehend beim Versuch den Ball in die Ecke zu zirkeln am Keeper scheiterte (89.), sahen die Sprocki-Fans ihr Team wieder mit leeren Händen. Doch der eingewechselte Max Claus nahm den Ball von rechts kommend direkt an und zirkelte ihn über den Torwart hinweg hinter die Linie.

„Natürlich überwiegt trotz des Ärgers über die Gegentore die Freude über das Kämpferherz meines Teams“, sagte ein emotional aufgewühlter Balaika, der auch die Schmerzen in seiner Hand kaum noch spürte.

TSG: Möllerke - Gremme, Budde, Meister, Dombayci, Antwi-Adjej, Wasilewski (36. Oberdorf), Dudda, Cin, März, Bentaleb (75. Claus).

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