Stadt will schnellstmöglich Fördergelder für Kitas verbauen

Bis zu 275 000 Euro winken. Dabei ist die U3-Versorgung in Sprockhövel bereits ausreichend. Sanierungen sind eine Alternative.

Stadt will schnellstmöglich Fördergelder für Kitas verbauen
Foto: dpa

Sprockhövel. Auch wenn die Kitaplatz-Versorgung in Sprockhövel keinen Anlass zur Sorge gibt, will die Stadt keinerlei Fördermöglichkeiten verstreichen lassen. So hat man sich auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe und Schule einstimmig für eine förderkonforme Beauftragung der Verwaltung entschieden, um mögliche Bedürfnisse nach Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen der hiesigen Kindertagesstätten abzuklären. „Das bedeutet, dass wir in den nächsten Wochen bei allen Trägern nachfragen, ob Bedarf besteht. Falls ja, würden wir den Förderantrag bis Mitte Januar über den Landschaftsverband beantragen“, erklärt Ausschuss-Vorsitzender Klaus Knippschild das weitere Vorgehen.

Hintergrund der Maßnahme ist das aktuelle Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020“, wonach der Stadt Fördermittel in Höhe von bis zu 275 000 Euro winken und zur Schaffung von weiteren Kita-Plätzen, aber auch zugunsten von qualitativen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen genutzt werden könnten. „Ich hoffe natürlich schon, dass der ein oder andere Träger die Möglichkeit nutzt. Einen speziellen Bedarf sehe ich allerdings nicht, weder bei Sanierungen noch für die Gesamtkapazitäten“, erklärt Knippschild und hebt hervor, dass man in Sprockhövel ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Städten gut aufgestellt und auch im Bereich von U3-Plätze auskömmlich sei.

So blicke man momentan auf eine 40-prozentige Kita-Nutzung durch Kinder unter drei Jahren und könne dank einer flächendeckenden Versorgung in der Regel auch weite Anfahrtswege verhindern. „Man weiß natürlich nie, wie sich die Situation verändert und wie sich womöglich auch das Elternverhalten auswirken wird. Doch können wir hier zur Not auch durch Tagespflegeplätze nachsteuern“, analysiert der Ausschussvorsitzende und nennt die bis zu drei Kinder betreuenden Tagespflegestellen sowie die Groß-Tagespflege in der Niedersprockhöveler Verwaltungsnebenstelle für bis zu zehn Kinder als Unterbringungsalternativen.

„Auch wenn der Grundbedarf gedeckt ist, haben einzelne Kitas womöglich sehr wohl Ausbaubedarf. Das könnte dann möglicherweise die Aufstockung um eine zusätzliche Gruppe oder aber auch um eine halbe sein“, spekuliert Knippschild. Weil die Beantragung der Fördermittel maßnahmengebunden ist und unter zehnprozentiger Eigenbeteiligung gezielte Bauvorhaben voraussetzt, ist auch die Beschränkung auf einen Bruchteil der möglichen Fördersumme denkbar und erhöht womöglich die Erfolgsaussichten. „Die liegen vielleicht bei 50 zu 50“, bewertet Knippschild die Chancen auf eine Antragsbewilligung und gibt zu Bedenken, dass sich derzeit viele Städte darum bemühen.

Im Falle des Misserfolgs würde man die Bauabsicht jedoch nicht komplett ad acta legen, sondern auch andere oder nachfolgende Förderprogramme bemühen, so das SPD-Fraktionsmitglied. Als einen wichtigen Bestandteil der Schulentwicklung sieht Knippschild indes auch weiterhin die Grundschule Hobeuken und entkräftet damit hartnäckige Gerüchte, dass eine Schließung in Betracht komme.

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