Stadt will Babys ab April mit Besuchsterminen begrüßen

In Kooperation mit dem Kinderschutzbund soll offene Fragen geklärt werden. Für die Neugeborenen gibt es außerdem ein Geschenk.

Stadt will Babys ab April mit Besuchsterminen begrüßen
Foto: dpa

Sprockhövel. Die Stadt Sprockhövel wird ab April sogenannte Babybegrüßungsbesuche anbieten. Das heißt, die Stadt wird in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund einen Besuch bei Familien mit Neugeborenen organisieren, bei denen offene Fragen und Sorgen der Eltern geklärt werden können.

Der Beschluss wurde zuletzt mit einer Gegenstimme im Jugendhilfeausschuss angenommen. Die FDP hatte Bedenken geäußert, ob derartige Besuche sinnvoll seien. Sie wären angeblich nur zur Kontrolle der Eltern gedacht. Evelyn Müller von der Stadt sieht das anders: „Es geht um eine Wertschätzung den Eltern gegenüber.“

Deshalb bekommen die Eltern bei den Besuchen auch ein Begrüßungsgeschenk, um das Neugeborene willkommen zu heißen.

Zu diesem Zweck wird noch eine Broschüre erstellt werden, in der über Beratungs- und Hilfsangebote informiert wird. Außer der Broschüre und einem Begrüßungsgeschenk wird es ein persönliches Gespräch mit pädagogischen Fachkräften des Kinderschutzbundes geben. Insgesamt vier Fachkräfte werden die Besuche organisieren und durchführen.

Diese Besuche finden allerdings nur auf freiwilliger Basis statt: Nachdem den Eltern ein Terminvorschlag gemacht wurde, haben sie die Möglichkeit, einen Besuch anzunehmen oder abzulehnen. Natürlich können die Eltern auch einen alternativen Terminvorschlag machen.

In den meisten anderen NRW-Städten sind diese Besuche schon erfolgreich etabliert: „Ich habe keine Sorge, dass das in Sprockhövel anders läuft als in anderen Städten. Dort nehmen viele Eltern die Besuche an. 90 Prozent oder mehr wünschen einen Besuch“, so Müller.

So wird versucht, alle Eltern in Sprockhövel früh zu erreichen. Dadurch, dass die Besuche vom Kinderschutzbund durchgeführt werden, wird dieser auch schnell als Anlaufstelle bei Problemen anerkannt: „Das ist ein herzlicher Glückwunsch von der Stadt aus, aber es zeigt den Eltern auch, wo sie sich im Problemfall Hilfe holen können“, erklärt Müller. „Das halte ich für sehr wichtig.“ Familien von Neugeborenen, die ab dem 1. April auf die Welt kommen, sollen innerhalb ihrer ersten drei Lebensmonate begrüßt werden. Der Zeitraum, in dem die Besuche stattfinden, sind bewusst auf bis zu drei Monate nach der Geburt gelegt worden, da viele Mütter bis zu acht Wochen nach der Geburt noch die Unterstützung der Hebamme zu Hilfe nehmen.

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