Sprockhöveler fahren gerne Fahrrad

Der Fahrradklima-Test des ADFC zeigt, was gut funktioniert und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Sprockhövel. Rang 36 von 55 hat die Stadt Sprockhövel im ADFC Fahrradklima-Test bei Städten mit einer Größe von weniger als 100 000 Einwohnern erreicht. Die Gesamtnote ist 3,79. Ein beachtliches Ergebnis, meint Britta Altenhein, Vorsitzende des Arbeitskreises Radverkehrsförderung. „Erfreulich ist für mich schon die Tatsache, dass Sprockhövel als eine von drei Städten des Kreises überhaupt im Index auftaucht.“

Die Details der Befragung sind freilich nicht nur erfreulich. Die schlechtesten Noten gibt es bei den Fragen nach öffentlich zugänglichen Leihrädern (Note 5,13 — es gibt schlichtweg kein solches Angebot) und nach dem Winterdienst auf Radwegen (Note 5,05). „Das ist wirklich ein Problem, beispielsweise wird der Radweg nach Gevelsberg im Winter nicht geräumt“, so Altenhein. Auch die Abstimmung der Ampelschaltungen auf Fahrradfahrer wird schlecht benotet (4,73), ebenso die Führung an Baustellen (4,63).

Einig war sich der Arbeitskreis, dass diese Einzelergebnisse wichtige Hinweise auf die dringendsten Handlungsfelder geben. „Das Fahren im Mischverkehr ist in Sprockhövel an einigen Stellen problematisch, es fehlt eine Führung für Radfahrer, die sich gemeinsam mit dem Autoverkehr die Straße teilen“, so Altenhein.

Dass es sich lohnen würde, an diesen Stellen nachzuarbeiten, zeigen die anderen Ergebnisse. So konnten die Befragten mit den Schulnoten eins bis sechs beurteilen, ob Fahrradfahren im Stadtgebiet eher mit Spaß oder mit Stress verbunden sei. Der Durchschnittswert von 2,46 zeigt: Die meisten Fahrradfahrer sind gern im Stadtgebiet unterwegs. Auch die Erreichbarkeit des Zentrums mit dem Rad wird mit der Note 3,04 durchaus positiv bedacht.

Nach Ansicht von Matthias Chantrain, Mitglied des Arbeitskreises und des ADFC, sei der Fahrspaß in erster Linie durch die Situation auf der Bahntrasse geprägt, denn das Fahren im Mischverkehr erhielt nur die Note 4,17. „Deshalb hoffe ich, dass die Situation auf der Bahn-Trasse so bleibt und sich nicht durch zunehmende Nutzungskonflikte oder die L70n verschlechtert“, meint Chantrain. Er hofft, dass die Ergebnisse des Klimaindex’ und das damit bekundete Interesse am Radverkehr dazu führen, dass sich in Sprockhövel etwas ändert.

Übrigens: Angst, dass ihr Rad geklaut wird, haben Sprockhöveler offenbar nicht — eine der besten Noten (2,66) im Fragebogen gab es bei der Frage nach der Diebstahlgefahr.

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