Schrade richtet den Blick nach vorn

Sprockhövels Vielseitigkeitsreiter will 2017 mit einem neuen Pferd zurück an die Spitze. Sein Fuchs-Wallach Hop and Skip ist in Rente.

Schrade richtet den Blick nach vorn
Foto: Stefan Fries

Haßlinghausen. Der zielgerichtete positive Blick auf das noch junge Jahr gehört bei den meisten Sportlern dazu. Mit dem positiven Blick sticht auch Vielseitigkeitsreiter Dirk Schrade heraus. Längst ist bei dem 38-Jährigen der Frust über die Nichtnominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im vergangenen Jahr für 2017 gewichen.

Das ändert allerdings nichts daran, dass der gebürtige Baden-Württemberger die damalige Begründung der Offiziellen nicht nachvollziehen kann. Diese hatten unter anderem mit dem Hinweis auf das Klima eventuelle Konditionsprobleme bei Schrades 18-jährigem Pferd Hop and Skip befürchtet — und Julia Krajewski statt Dirk Schrade für die Sommerspiele nominiert.

Dirk Schrade

„Die Entscheidung haben wir sportlich genommen, aber die Kommunikation des Urteils war eine Katastrophe“, sagt Schrade über den Fuchswallach Hop and Skip, der mittlerweile in die wohlverdiente Rente verabschiedet wurde. Als Trost will er die Gerüchte, die nach dem enttäuschenden Abschneiden der deutschen Vielseitigkeitsreiter in der Szene kursierten, nicht werten. laut denen sei es ein Fehler gewesen, Schrade nicht berücksichtigt zu haben. „Es bringt ja nichts, sich darüber jetzt noch einen Kopf zu machen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und zusehen, dass wir an den Punkten arbeiten, die uns vorgehalten worden sind. Dann wollen wir so schnell wie möglich wieder in den Fokus der Bundestrainer rücken“, sagt Schrade.

Dabei hat er in seinem Haßlinghauser Ausbildungsstall aktuell einige Pferde stehen, denen er eine Karriere im Leistungssport zutraut. Den Sprung zur Teilnahme an den Championaten traut der Profi am ehesten Mister TomTom zu. Wie Hop and Skip gehört auch dieses Pferd Freya Rethmeier aus dem Paderborner Raum in Ostwestfalen, mit der Schrade nun seit rund 15 Jahren zusammenarbeitet.

Ob Mister TomTom an die Erfolge von Hop and Skip herankommt, muss sich allerdings noch zeigen. „Wir müssen uns im Training stetig Fortschritte erarbeiten und uns an die Spitze heranarbeiten“, sagt Schrade — er sieht ein intensives Jahr vor sich. Obwohl er den Turnierplan für 2017 erst in den nächsten Tagen fertigstellen will, weiß der Sprockhöveler bereits, dass er zwischen März und Oktober fast wöchentlich auf Turnieren unterwegs sein wird.

„Neben Mister TomTom habe ich noch zwei vielversprechende Pferde.“ Die sollen Erfahrungen sammeln — die Nationalmannschaft ist für ihn mit den neuen Pferden aktuell allerdings kaum ein Thema. „Das wird alleine durch die fehlende Erfahrung der Pferde nicht möglich sein“, sagt Schrade. Das neue Jahr betrachtet er als ein Übergangsjahr, in dem Mister TomTom Zeit zur Entwicklung bekommen soll.

„Er bleibt einer der besten Sportler unserer Region. Ich bin mir sicher, dass er es mit den neuen Pferden wieder an die nationale und internationale Spitze schafft“, sagt Helmut Dikty, Sportwart des Sprockhöveler Stadt-Sport-Verbandes, und stärkt dem Vielseitigkeitsreiter den Rücken. Schließlich würden die Erfolge des 38-Jährigen auch Sprockhövel über die Grenzen des EN-Kreises in den Mittelpunkt rücken.

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