Polizei-Gewerkschaft gegen „Hilfspolizei“

CDU-Pläne für Entlastungskräfte mit Kurzausbildung stoßen auf Kritik.

Ennepe-Ruhr. An Vorschlägen der CDU-Landtagsfraktion eventuell "Wachpolizisten" mit verkürzter Ausbildung und begrenztem Einsatzbereich etwa für Streifen oder Objektschutz einzustellen, um die Personalengpässe bei der Polizei in NRW zu mildern, übt Rainer Peltz von der Polizeigewerkschaft Ennepe-Ruhr Kritik.

"Eine Billigpolizei bringt keinen Sicherheitsgewinn, selbst wenn sie nur für Verkehrskontrollen eingesetzt wird. Auch da haben wir es manchmal mit Kriminellen zu tun, wo eine fundierte Ausbildung nötig ist." Zwar begrüßt Peltz, dass die CDU erkannt habe, dass der Polizei Personal fehlt, aber Hilfspolizisten könnten das Problem nicht lösen, sondern nur mehr Ausbildung.

Seit 2008 werden jährlich 1100 Polizeianwärter ausgebildet. "Selbst nach Berechnungen des Innenministeriums müssten es 1500 sein", so Peltz. Prekär: Die ersten 1100 Absolventen würden erst 2011 fertig, in diesem Jahr habe es beispielsweise nur 480Absolventen gegeben, von denen die Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis diesmal keinen einzigen erhalten habe.

"Unsere offizielle Stärke von 308 Personen entspricht zwar genau der belastungsbezogenen Kräfteverteilung, steht aber nur auf dem Papier", so Peltz. Durch Krankheit, Urlaub oder Fortbildungen stünden deutlich weniger zur Verfügung. Nur dank Überstunden sei die Sicherheit im Kreis derzeit nicht eingeschränkt.

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