Parkplatz an der Querspange ist ein heimlicher Sex-Treffpunkt

Polizei bestätigt Gerüchte. Behörden wollen künftig mehr kontrollieren.

Sprockhövel. Der Parkplatz unmittelbar an der Autobahnauffahrt der A 43, eigentlich als Mitfahrer- und Pendlerparkplatz gedacht, ist offensichtlich zu einer überregionalen Attraktion geworden. „Eine erboste Anwohnerin erzählte uns, dass dieser Parkplatz ein beliebter Treffpunkt der Homosexuellen-Szene ist“, berichtet die CDU-Stadträtin Helga Wieland-Polonyi, die dabei war, als der Platz von einer Gruppe der Lebenshilfe im Rahmen von „Sprockhövel putz(t) munter“ gereinigt wurde.

In der Nachbarschaft sei man empört, dass es zu jeder Tageszeit ungeniert zu Sex auf dem Parkplatz und in dem angrenzenden Waldstück komme. Dies alles könne von dort wohnenden Kindern ohne Probleme beobachtet werden, wurde der CDU-Politikerin berichtet.

In der Tat kann man in einschlägigen Internetportalen den Parkplatz als Treffpunkt für verschiedene sexuelle Aktivitäten entdecken. Auf Nachfrage bestätigte auch Polizeisprecher Dietmar Trust die Gerüchte. Das Thema sei über den „Flurfunk“ bekannt. Tatsächlich sei der Platz aus polizeilicher Sicht aber kein Problemfeld. Im vergangenen halben Jahr habe es an der Stelle drei Einsätze gegeben, davon zwei aufgrund von Verkehrsunfällen. Einmal sei die Polizei wegen einer verdächtigen Person gerufen worden, habe aber vor Ort nichts feststellen können.

Im August des vergangenen Jahres sei tatsächlich ein Hinweis auf eine Person eingegangen — und die Person auch angetroffen worden — die auf dem Parkplatz sexuelle Handlungen vorgenommen habe.

Aus der längeren Vergangenheit sind der Polizei ansonsten Einsätze wegen einer hilflosen Person, eines aufgebrochenen Pkws und eines Schmuckverkäufers bekannt.

Wegen der theoretischen Gefahr von Autoaufbrüchen wird der Parkplatz auf den normalen Streifenfahrten kontrolliert. „Wenn Bürger sich gestört fühlen, fahren wir dahin und überprüfen das“, sagt Trust.

Auch das Ordnungsamt der Stadt Sprockhövel hat den Parkplatz im Blick. „Der Mitarbeiter des Außendienstes schaut auf seine Touren hin, kann aber nur einschreiten, wenn eine Ordnungswidrigkeit unmittelbar erkennbar ist“, erklärt Thomas Mai, der Leiter des Sachgebietes Sicherheit und Ordnung. Bei allen Bemühungen der Behörden betont Helga Wieland-Polonyi: „Der Parkplatz muss wieder als Mitfahrerparkplatz attraktiv werden.“

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