Neujahrsempfang: Hoffen aufs Konjunkturpaket

Beim Stadtsportverband und Stadtmarketing ging es um Finanzen und den Schulsport.

Sprockhövel. "Können Städte wie Sprockhövel auf Hilfen aus dem neuen Konjunkturpaket II der Bundesregierung hoffen, Herr Bosbach?" Klar, dass Moderatorin Edda Dammmüller beim Neujahrsempfang von Stadtsportverband und Stadtmarketing in der Vesper Scheune ihrem prominentesten Gesprächspartner eine Stellungnahme dazu entlocken wollte.

Doch der Fraktionsvize von CDU/CSU im Bundestag, Wolfgang Bosbach, ließ sich nicht festnageln. "Für die Verteilung ist der Bund nicht zuständig, das machen die Länder. Sie müssen nur sehen, dass das Geld nicht in den klebrigen Fingern der Länder-Finanzminister hängen bleibt", antwortete er mit rheinischem Humor. Anschließend eilte Bosbach zur Karnevalssitzung der "Großen Gladbacher", deren Präsident er ist, ins heimische Bergisch-Gladbach.

Bürgermeister Klaus Walterscheid würden mit Investitionsmaßnahmen in Straßen, der Modernisierung öffentlicher Gebäude oder dem für dieses Jahr geplanten Neubau des Sportplatzes Haßlinghausen sofort einige Projekte einfallen, für die die klamme Stadt finanzielle Entlastung gut gebrauchen könnte. "Aber es macht keinen Sinn, jetzt eine Liste aufzustellen, bevor die Kriterien genau festliegen", sagte er.

Vor gut 200 Gästen warb die Vize-Präsidentin Breitensport des Landessportbunds, Bärbel Dittrich, bei Bosbach darum, Investitionen in Sportstätten ins Förderprogramm aufzunehmen. "Sport ist auch Teil der Bildung", sagte sie hinsichtlich des Versprechens von SPD und CDU/CSU, einen Teil der Gelder für den Bildungssektor einsetzen zu wollen.

"Wie passt es da zusammen, dass es kaum ausgebildete Lehrer an den Grundschulen gibt und die Kultusministerkonferenz gerade beschlossen hat, die eigene Sportausbildung für angehende Grundschullehrer abzuschaffen?", fragte Ulli Winkelmann, Lehrer an der Hauptschule Niedersprockhövel. Er hat die Sportfakultät der Uni Dortmund gewonnen, um an seiner Schule den positiven Einfluss von Sport auf das Lernverhalten wissenschaftlich zu untersuchen.

"Der Landessportbund wird drängen, den Kultusministerentscheid nicht umzusetzen", sagte Bärbel Dittrich und versprach Gegenwehr, wenn die Zusammenfassung von Musik, Kunst und Sport zum "ästhetischen Bereich" zu einer Kürzung der Stundenzahl für den Schulsport führen sollte.

Gewürdigt wurde von allen Rednern einmal mehr die wichtige Rolle des Ehrenamts in Sport und Gesellschaft. Da habe der Bund mit dem Gesetz zur Förderung des Ehrenamts, das unter anderem steuerliche Vergünstigung vorsieht, ein gutes Signal gesetzt", erkannte der TSG-Vorsitzende Dirk Engelhardt an.

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