Neuer Trainer sieht für Obersprockhövel noch Titelchancen

Der bisherige A-Jugendtrainer Dieter Iske übernimmt die Nachfolge von Trainer Uli Siewecke.

Obersprockhövel. Wenn an diesem Wochenende die Winterpause in der Fußball-Bezirksliga zu Ende geht, dann hat sich an der Tabellenkonstellation zwar nichts geändert — da steht der SC Obersprockhövel nach wie vor auf Rang vier.

Doch künftig steht nicht mehr Uli Siewecke an der Seitenlinie. Der ehrgeizige Trainer zog vor wenigen Tagen die Notbremse. „Im jetzigen Moment muss der Verstand entscheiden und nicht das Herz“, begründete der 44 Jahre alte ehemalige Klassestürmer seinen Rückzug aus gesundheitlichen Gründen.

Sieweckes Nachfolger ist der bisherige A-Jugendtrainer Dieter Iske. Ein Mann aus den eigenen Reihen, einer, der bislang schon recht nah dran war an der Mannschaft und keine großartige Einarbeitungszeit braucht. Und der 55-Jährige passt auch optimal zur Philosophie des SCO, perspektivisch mit jungen Leuten aus den eigenen Reihen eine starke erste Mannschaft aufzubauen.

„Unsere Jugendarbeit ist sehr erfolgreich. Wir haben alle Altersklassen besetzt und die Jungs spielen auch alle recht guten Fußball. Da werden in den kommenden Jahren gute Leute nach oben kommen“, verspricht Iske, für den sich mit seiner neuen Aufgabe ein Kreis schließt. Denn vor 28 Jahren war der SCO seine erste Trainerstation im Seniorenbereich, damals noch in der Kreisliga A.

Und in der Saison 1990/91 war die Tabellenkonstellation ganz ähnlich wie heute. Auch damals war die Mannschaft in der Verfolgerrolle von Spitzenreiter Breckerfeld. „Das ist tatsächlich kurios“, lacht Iske, der nichts dagegen hätte, wenn sich die Parallelen noch weiter fortsetzen.

Denn weil Favorit Breckerfeld seinerzeit in der Rückrunde plötzlich schwächelte, zogen die Obersprockhöveler in der Tabelle noch vorbei und schafften den Aufstieg. „Diesmal ist die Situation aber sicherlich schwieriger. Breckerfeld steht zurecht an der Spitze, verfügt über eine gewachsene Mannschaft und einen guten Trainer“, dämpft Iske die Erwartungen.

Vier Zähler liegt der SCO in der Tabelle hinter dem Favoriten zurück, der zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Nachdem das Hinrundenduell im Dezember dem ersten Wintereinbruch zum Opfer gefallen war, treffen die beiden Kontrahenten in dieser Saison allerdings noch zweimal aufeinander — also die Chance, insgesamt sechs Punkte auf den Kontrahenten gut zu machen. Klar, dass auch Iske diese Konstellation im Hinterkopf hat. Bereits am übernächsten Wochenende kommt es zum ersten Showdown gegen Breckerfeld.

Doch erst einmal geht es am Sonntag am Schlagbaum gegen VTS Iserlohn (Anstoß 15 Uhr). Eine Partie, die unbedingt gewonnen werden muss, um mit Rückenwind in die Rückrunde zu starten. „Die ersten Spiele werden wegweisend sein“, weiß der Lehrer für Sport und Mathe, der aber nicht nur auf Breckerfeld schaut. „Sechs bis sieben Teams können noch oben eingreifen“, vermutet er. Auch der kommende Gegner Iserlohn dürfte zu diesem Kreis gehören.

Die Generalprobe für Iske und den SCO lief jedenfalls erfolgreich. Gegen Bezirksligaaufsteiger Germania Bochum (Parallelgruppe) gab es einen 7:1-Erfolg. „Allerdings auf verschneitem Platz“, relativiert Iske, der aber froh um die Spielpraxis war. Dass der Schnee inzwischen wieder weggespült ist, sieht er als Vorteil für seine spielstarke Mannschaft, zu der auch bereits Leute aus der A-Jugend gehören.

Mit Tom Hoffmann und Tobias Vosshage trainieren bereits zwei A-Jugendliche oben mit. Und mit Nachwuchskeeper Alexander Ohm wird am Sonntag ein weiterer als Absicherung für Stammtorwart Stefan Gosing auf der Bank sitzen. „Aber da werden in Kürze sicher noch vier, fünf weitere aus der A-Jugend hochkommen“, ist Iske überzeugt. Und das sei die beste Werbung in eigener Sache, die ein Verein machen könne.

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