Kreis erhält doch noch Geld vom Land

Sprockhövel teilt sich mit vier weiteren Städten 1,4 Millionen Euro aus dem neuen Förderprogramm „Vital“.

Kreis erhält doch noch Geld vom Land
Foto: S.Fries

Sprockhövel. Manchmal können auch Niederlagen ein Erfolg sein — beispielsweise im Falle der gescheiterten Bewerbung der Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Sprockhövel und Wetter für das Förderprogramm Leader. Nachdem das Land die gemeinsame Bewerbung im Frühjahr 2015 nicht berücksichtigt hatte, signalisierte es im Sommer, dass es doch noch Aussicht auf Fördermittel gebe.

Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) nominierte zehn Regionen in NRW, die aus dem sogenannten Ergänzungsprogramm „Vital“ Geld erhalten sollen. Eine davon ist der Ennepe-Ruhr-Kreis. Rund 1,4 Millionen Euro sollen über diesen Weg der Region zur Verfügung gestellt werden. Der Eigenanteil der Kommunen liegt bei etwa einem Drittel der Summe. Die Projekte, die zum Leader-Wettbewerb entstanden sind, lassen sich mit dem Geld nun zumindest teilweise umsetzen.

Der Förderzeitraum läuft bis zum Jahr 2020. Als Handlungsfelder sind unter anderem der Ausbau des touristischen Angebots, die Vernetzung regional ausgerichteter Veranstaltungen, die stärkere Verknüpfung von Wirtschaft und Ökologie oder auch Maßnahmen zur Identifikation mit der Region vorgesehen. Der Name „Vital“ ist übrigens eine Abkürzung aus den Begriffen verantwortlich, innovativ, tatkräftig, attraktiv und ländlich. „Unsere ländlichen Regionen sind pulsierend, innovativ und wirtschaftlich stark. Unsere Zukunft in NRW hängt stark von diesen Regionen ab. Deshalb wollen wir sie stärken“, hatte Umweltminister Remmel bei der Bekanntgabe des Förderprogramms erklärt.

Die Fördermittel können die Kommunen allerdings nicht einfach so anfordern. Um von dem Geld zu profitieren, muss sich zunächst der Verein Ennepe.Zukunft.Ruhr gründen. Dieser Schritt sei „zwingend notwendig, um Projekte zu initiieren und Fördergelder abzurufen“, teilt die Stadt in einer Erläuterung zu einem Beschlussvorschlag im Stadtrat mit.

Am Donnerstagabend sollen die Stadtgeordneten darüber abstimmen, ob Sprockhövel Mitglied in dem neuen Verein wird. Vorbehaltlich der Zustimmung der anderen Städte — Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg und Wetter — sollen die Stadträte ihre Zustimmung geben. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt hatte einer Mitgliedschaft bereits in seiner Sitzung vom 8. Dezember zugestimmt. Es wird nun erwartet, dass die Stadträte dieser Empfehlung folgen.

Der Verein soll für die regionale Entwicklungsstrategie zuständig sein und die Ziele der Fördervorhaben weiter verfolgen und entwickeln. Schon am kommenden Montag ist die Gründung in der Glückaufhalle in Niedersprockhövel geplant. Einzelheiten zur Förderung sind noch unbekannt. Derzeit befinden sie sich im „Richtliniengebungsverfahren“.

Die neue Stelle eines Regionalmanagers soll in Ennepetal angesiedelt sein. Nach Angaben von Susanne Görner, Leiterin des Ressorts Planen und Umwelt bei der Stadt Sprockhövel, soll die Stelle zu Anfang kommenden Jahres oder spätestens im Frühjahr ausgeschrieben werden. Die Leader-Bewerbung aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis war im Dezember 2014 gestartet. In vier Regionalforen konnten sich Vereine, Ehrenamtler, Institutionen und Unternehmer mit Ideen einbringen. Themen wie Tourismus und Naherholung, Natur, Energie, Klima und Mobilität sowie Dorferneuerung und -Entwicklung standen im Fokus. Zu den Vorschlägen zählten Dorfläden, gemeinsame Wohnprojekte, der Verleih von E-Bikes, Dorfgemeinschaftshäuser oder ein Netzwerk für ehrenamtliches Engagement.

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