Kanalnetz: Ausbau fast beendet

Künftig will die Stadt nur noch rund 500000 Euro pro Jahr vorwiegend in Unterhaltung und Erneuerung stecken.

Sprockhövel. Zweistellige Millionenbeträge hat die Stadt Sprockhövel in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den Ausbau ihres Kanalnetzes gesteckt, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und alle zusammenhängenden bebauten Ortsteile anzuschließen. Jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro wurden dabei in der Erde verbuddelt.

Doch damit soll nun Schluss sein. In der fünften Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzepts, das noch von der Bezirksregierung gebilligt werden muss, sind für die Jahre 2010 bis 2015 nur noch so genannte hydraulische Maßnahmen, das heißt der Ersatz alter Kanäle oder die Vergrößerung von Rohrquerschnitten, vorgesehen.

Bernd Woldt, Baudezernent

"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind gegenüber vielen anderen Städten auf einem hervorragenden Stand”, sagte Baudezernent Bernd Woldt in der Sitzung des Umweltausschusses. Das erlaube es aus seiner Sicht, die im Zuge des Haushaltssicherungskonzepts jährlich geplante Bausumme von 700 000 Euro auf rund 500 000 herunterzusetzen. Selbst wenn die Baukredite rentierlich seien, weil sie über Gebühren gedeckt werden, gebe das mehr Spielraum bei der Kreditaufnahme auch für andere Maßnahmen und entlaste nicht zuletzt die Gebührenzahler.

Größte aktuelle Maßnahme ist der Hauptsammler Nord, der den Kanal unter der Hauptstraße entlasten und den Anschluss der künftigen Wohngebiete im Beisenbruch und Riepelsiepen gewährleisten soll. Bis April soll der zweite Bauabschnitt fertiggestellt werden. Die Rohre zwischen Alte Haase und Hauptstraße liegen bereits komplett, allerdings müssen noch mehrere Anschlussschächte gebaut werden.

Bis 2012 soll der Sammler dann in zwei weiteren Abschnitten entlang der Elberfelder Straße bis zur Hombergstraße vorangetrieben werden. Größte Maßnahme in diesem Jahr sind ansonsten Regenwasserkanäle an Abschnitten der Wittener und der Hölterstraße. Der Timmersholt, wo es noch wenige Grundstücke gibt, die ans Kanalnetz angeschlossen werden sollen, ist 2012 an der Reihe.

"Ganz wunderbar ist das alles nicht, aber damit muss man wohl leben”, sagte Erwin Puddinghausen (FDP), der in der Ley in Hobeuken wohnt. Mit ein zwei Überschwemmungen pro Jahr müsse man dort rechnen, wenn der Kanal bei Starkregen das Wasser nicht mehr aufnehmen könne und es die Straße herunterlaufe. Die Vergrößerung der Mischwasserkanäle Weuste, In der Ley und Hobeuken sind erst nach 2021 vorgesehen.

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