Kai und Crazy sind Weltmeister

Der Sprockhöveler Kai Bäcker holte mit seiner Schäferhündin in den Niederlanden den Titel im Agility.

Kai und Crazy sind Weltmeister
Foto: Andreas Fischer

Sprockhövel. „Wir sind Weltmeister“ können zwei Sprockhöveler jetzt mit Fug und Recht behaupten. Mit Kai Bäcker und seiner Deutschen Schäferhündin „Crazy v Lipperwäldchen“ wurde ein Team des Schäferhundevereins Sprockhövel (SVS) Agility-Weltmeister bei den Schäferhunden. Im niederländischen Tillburg konnten sich Bäcker und Crazy gegen 104 Teams durchsetzen. „Das wir es schaffen würden, hätte ich nie gedacht“, gestand Bäcker, der hauptberuflich stellvertretender Pflegedienstleiter der Diakonie ist. Zugetraut hätte er seiner Hündin einen Platz in der Top Ten, schließlich gehörte Crazy mit ihren acht Jahren schon zu den ältesten Teilnehmerinnen im Feld.

Kai Bäcker

Die lockere Herangehensweise darf nun aber als Erfolgsgeheimnis gewertet werden. Im rund 200 Meter langen Parcours mussten Bäcker und Crazy möglichst fehlerfrei verschiedene Hindernisse überwinden — und dabei auch noch möglichst schnell sein. Die Erfahrung der schwarzen Hündin war Gold wert — im wahrsten Sinne des Wortes. Denn durch Crazys starke Leistung wurden die anderen Teilnehmer ein wenig unter Druck gesetzt. Die Konkurrenz schien besonders vom Tempo des Sprockhöveler Duos beeindruckt und überrascht worden zu sein.

„Natürlich bereitet man sich auf so einen Wettbewerb gesondert vor — mit verschiedenen Sporteinheiten. Mir fällt das wesentlich schwerer als Crazy“, berichtet der 33-Jährige mit einem Lachen.

Eine gewisse Grundkondition ist bei den Sprockhövelern allerdings schon vorhanden. Hatten sie doch Mitte September an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen und dort den siebten Rang belegt. Damit hatten sich Kai Bäcker und Crazy sportlich für die Endrunde der Weltmeisterschaft in den Niederlanden qualifiziert und gehörten nicht zu denen, die sich privat für den Wettkampf angemeldet hatten. In der Mannschaftswertung belegten das Paar mit Team Deutschland, der Nationalmannschaft der Hundesportler, übrigens den dritten Platz.

Durch den Titelgewinn wird es sich weder für den Jugendleiter des SVS noch für seinen Vierbeiner etwas ändern. „Außer Ruhm und Ehre haben wir davon nix“, gesteht der leidenschaftliche Hundesportler. Viele Menschen, die so einen Titel erringen, würden zwar versuchen, aus dem Preis Profit zu schlagen, indem sie Seminare und Sondertrainingseinheiten anbieten würden, doch das käme für Bäcker nicht infrage: „Ich bin ja schon in meinem Verein als Trainer tätig und wir arbeiten alle zusammen. Dafür will ich doch jetzt nicht plötzlich extra Geld verlangen.“ Auch für Crazy gab es für den Titel außer einigen Gratulationsstreicheleinheiten nichts Außergewöhnliches. „Wir machen das beide aus Leidenschaft“, spricht Bäcker auch seiner Hündin Idealismus zu. Dafür wurden die Weltmeister bei ihrer Rückkehr aus Holland von rund 40 Familien- und Vereinsmitgliedern mit einer Siegesparty überrascht. „Das war sehr schön und vor allem unbezahlbar“, so der Weltmeister.

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