Junge Schauspieler üben die Weihnachtsgeschichte

Die evangelische Kirchengemeinde Herzkamp probt schon fleißig für die Aufführung am 24. Dezember.

Junge Schauspieler üben die Weihnachtsgeschichte
Foto: Stefan Fries

Herzkamp. Die Kinder sitzen in einem Halbkreis mit ihren Skripten in der Hand im Probenraum des Vereinshauses Herzkamp. Die meisten müssen ihren Text noch ablesen, einige können ihre Teile schon auswendig aufsagen. „Laut, deutlich und langsam sprechen!“, heißt es immer wieder von Regisseurin Anne-Marie Piepenbrink. Die Szene zeigt einen Kindergottesdienst, in dem der Pfarrer die Kinder nach der Weihnachtsgeschichte fragt. „Wer kennt die denn bitte nicht?“, sagt eine der Figuren überzeugt. So sind sich die Kinder sicher, dass sie die Geschichte problemlos rekonstruieren können. Das ist aber nicht so leicht, wie gedacht, wie sie später merken.

Anne-Marie Piepenbrink, Regisseurin beim Krippenspiel

Anne-Marie Piepenbrink von der evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen - Herzkamp - Silschede hat bereits zum zwölften Mal die Weihnachtsgeschichte neu interpretiert. „Ich war damals im Helferkreis und fand das Krippenspiel so schlimm, dass ich mir dachte, dass ich es schöner machen muss“, sagt sie lachend. Sie möchte den Kindern die Geburt Jesu spielerisch näher bringen und nicht nur die „08/15“-Weihnachtsgeschichte erzählen. Bereits nach Weihnachten fängt Anne-Marie Piepenbrink an, sich Gedanken über das Krippenspiel im nächsten Jahr zu machen und entwickelt sie über die Monate. Dabei versucht sie auch, unterschiedliche Lieder zu verwenden. „Ein paar Klassiker sind aber immer dabei“, sagt sie.

Die Interpretation in diesem Jahr heißt „Alle sind wichtig — Niemand wird vergessen“ und soll zeigen, dass alle Akteure im Krippenspiel wichtig sind. Und so ist es auch bei den Schauspielern: Jedes Kind, das Lust hatte mitzumachen, bekam auch eine Rolle. „Manche Kinder möchten keinen Text sprechen — dann dürfen sie einfach einen stummen Engel oder einen stummen Hirten spielen“, sagt Anne-Marie Piepenbrink. Der Vorteil daran, dass sie die Stücke selber schreibt, sei, dass sie es immer umschreiben könne, wenn ein Schauspieler dazukommt.

Die beiden jüngsten Teilnehmerinnen, Ida (2) und Lotta (5) zum Beispiel teilen sich eine Hirtenrolle. Im Probenraum ist noch Papa Ralf Pampus dabei und unterstützt seine Töchter, wenn der Text mal nicht sitzt. In der Aufführung werden die beiden aber alleine auf der Bühne sein. „Da ist Lotta dann das Back-up, wenn die kleine den Text vergisst“, sagt Ralf Pampus schmunzelnd. „Ich finde, dass Anne-Marie das sehr gut macht. Sie geht auf die Kinder ein und verteilt die Rollen angemessen“, sagt der Vater.

Manche der Teilnehmer sind schon erfahrener: Sophie-Charlotte (9) spielt bereits zum dritten Mal beim Krippenspiel mit. „Ich fand es so toll, dass ich jedes Jahr mitmachen wollte“, sagt sie. Vergangenes Jahr habe sie schon die Maria gespielt und ist jetzt eine der wenigen, die ihren Text fast frei vortragen kann. „Manchmal verwechsele ich im Text etwas, das muss ich noch üben“ sagt sie.

Insgesamt gibt es sieben Proben, bis das Stück am Heiligen Abend in der Kirche Herzkamp aufgeführt wird. Deshalb muss Anne-Marie Piepenbrink die Kinder noch einmal daran erinnern, wie es in der Kirche aussieht. Dort steht nämlich noch ein Taufbecken, ein Tannenbaum und die Kanzel, die sich die Schauspieler bei der Probe nur vorstellen können. Bei den nächsten Proben kommen auch noch die Kostüme dazu, die die Kinder und Eltern selbst basteln.

„Dieses Jahr bin ich begeistert davon, wie gut es klappt. Die Kinder sind alle sehr diszipliniert“, lobt Anne-Marie Piepenbrink. So macht sie sich für die Aufführung am 24. Dezember keine Sorgen.

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