Jubel am Baumhof: Die TSG steigt auf

Trotz einer 0:2-Pleite gegen Neuenkirchen machen die Fußballer den Sprung in die Regionalliga perfekt.

Jubel am Baumhof: Die TSG steigt auf
Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. 16.50 Uhr Abpfiff im Stadion am Baumhof: 0:2 (0:0) hat die TSG Sprockhövel im „Aufstiegsspiel“ gegen den Tabellenachten SuS Neuenkirchen verloren. Bei einsetzendem Regen bedröppelte Mienen, aber die leise Hoffnung, dass der härteste Konkurrent SV Lippstadt ebenfalls mindestens einen Punkt eingebüßt hat. Und um 16.55 Uhr die frohe Botschaft: Lippstadt hat zu Hause 1:3 gegen das Schlusslicht und Absteiger SV Zweckel verloren und kann damit die TSG nicht mehr einholen. Der Aufstieg in die Regionalliga ist am vorletzten Spieltag perfekt und könnte am kommenden Sonntag noch durch die Oberliga-Meisterschaft veredelt werden, wenn die TSG ihr letztes Spiel in Zweckel gewinnt und Tabellenführer Sportfreunde Siegen gegen SuS Neuenkirchen mit zwei Toren Unterschied verlieren sollte.

Riesenjubel, wie wild hüpfen die Spieler im Kreis, „Aufsteiger, Aufsteiger“ kommt es von der mit 1100 Zuschauern gut gefüllten Stehtribüne, und im Mittelpunkt steht ein Mann, der nur verhalten lächelt. So, als könnte er es noch nicht glauben: Trainer Andrius Balaika, der mit dem Aufstieg in die vierthöchste Klasse nicht das erste „Wunder“ bei der TSG vollbracht hat. Im vorigen Jahr war er mit der U19 in die Bundesliga aufgestiegen, hatte dann die weitgehend aus dem eigenen Nachwuchs gebildete „Erste“ übernommen und mit ihr diesen sensationellen Erfolg geschafft.

Natürlich wäre man am Baumhof vor dem eigenen Publikum gern mit einem glanzvollen Sieg aufgestiegen, doch da waren die bissigen Jungs aus Neuenkirchen, die das verhinderten. „Wir haben nichts gegenüber den sonstigen Vorbereitungen geändert“, hatte Balaika vor dem Anpfiff gelassen gesagt, und auch seine junge Truppe schien beim Aufwärmen recht locker.

Doch das änderte sich mit dem Anpfiff. Die Erwartungshaltung schien wie eine Bleiweste zu wirken: Den technisch versierten Jung-Talenten versprangen die Bälle, Kombinationsfluss kam nicht zustande, und der bis dahin torhungrigste Angriff der Liga schien unter Ladehemmungen zu leiden. Ein Glück, dass wenigstens Abwehrchef und Kapitän Raoul Meister die Nerven bewahrte und zusammen mit dem vorzüglich reagierenden Torhüter Robin Benz etliche Chancen der Gäste verhinderte. 0:0 zur Pause und alle andere als Aufstiegsstimmung.

Die kam in der 46. Minute kurz auf, als Christopher Antwi-Adjej im Strafraum gelegt und auf Elfmeter entschieden wurde. Meister übernahm die Verantwortung, doch der Klasse-Keeper im SuS-Tor, Dennis Fischer, boxte den platziert geschossenen Ball aus dem linken Eck. Aber die TSG spielte nun Chance um Chance heraus, scheiterte aber immer wieder an Fischer.

Und wenn man die Möglichkeiten nicht nutzt, dann wird das meist bestraft: So in der 57. und in der 80. Minute, als Husmann und Schlüter nach herrlicher Vorarbeit von Nieweler zum 2:0 für die Gäste trafen und Benz keine Chance ließen.

Doch dann kam das Happyend. Glück? Nein, sicher nicht, denn die Voraussetzungen für die günstige Tabellen-Konstellation hatte sich das vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelte TSG-Team ja selbst erarbeitet. Und so zeigte Andrius Balaika auch Verständnis: „Wir waren in den letzten Wochen mehrfach nah am Aufstieg, aber dann kommen bei solchen Jungs die Blockaden im Kopf, dann wollen sie es besonders gut machen, und nichts will klappen“, analysierte der Erfolgs-Trainer noch, als ihn mitten im Interview eine gewaltige Bierdusche traf.

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