Im Leo-Theater gibt es bald auch Weltmusik

Neue Reihe präsentiert im Ibach-Haus traditionelle Musik von verschiedenen Kontinenten.

Im Leo-Theater gibt es bald auch Weltmusik
Foto: Marlende Mondorf

EN-Kreis. Im Schwelmer Leo-Theater gibt es künftig auch Weltmusik. Im September startet am neuen Standort im Ibach-Haus die Reihe „LEO open world“, und sie präsentiert Musiktraditionen Afrikas ebenso wie aus dem Orient oder Osteuropa.

Andreas Winkelsträter von der Theaterleitung hat für das neue Format beste Musikkompetenz an seiner Seite: Der Musikkritiker Christoph Giese zeichnet sich für das Programm verantwortlich und bringt dazu die Kontakte ebenso mit wie den Blick fürs weltweite musikalische Geschehen. So dass bis zum Abschlusskonzert mit Roswitha Daschs „Duo Wajlu“ am 25. Mai 2018 der Bogen von argentinischem Tango (Lily Dahab, 27. September) bis zum Mix aus Frankreich und Elfenbeinküste reicht (Cécile Verny Quartet, 15. Februar 2018).

Persönliches Interesse betont auch die prominente Schirmherrin: Gabriele Grollmann, Schwelms Bürgermeisterin, hat sich schnell vom Konzept überzeugen lassen. Sie plant, die Auftritte möglichst selbst zu besuchen, und zeigt sich gespannt auf die musikalische Vielfalt. Auch eigene Vorlieben verrät das Stadtoberhaupt im Vorfeld, etwa für das Konzert des Portugiesen Telmo Pires am 7. März kommenden Jahres: „Ich kenne die Fado-Musik in ihrer traditionellen Spielart und bin gespannt auf eine ungewöhnliche Variante.“

Handverlesen kommt jedes Konzert von „open world“ daher, und Organisator Giese ist der Spaß am Neuen anzumerken — etwa als er Kioomars Musayyebi erlebte, der im Quartett am 17. Januar nach Schwelm kommt: „Hier trifft Jazz ganz unangestrengt zusammen mit klassischer persischer Musik.“ „Atmosphärisch“ wiederum nennt er die Kunst von GjertrudLinde, die am 22. November norwegische Melancholie mit ausgesuchten Welt-Elementen versetzen wird.

Und Rosani Reis (brasilianisch ausgesprochen) ist am 11. Oktober schon zum wiederholten Mal zu Gast, denn schon beim Tag der offenen Tür war sie im „Leo“, als im Juli das neue Haus offiziell eröffnete.

Hier im Ibach-Haus ist das Privattheater heute zu Hause. Nach dem Umzug von Wuppertal erst nach Ennepetal sowie dem Zerwürfnis mit Thorsten Hamer, einst künstlerischer Leiter, sieht man sich nun angekommen. In der Tat wirken die hell gestalteten Räume mit dekorativen Vorhängen im Foyer angenehm nach Neuanfang. Und Theater machen will man schwerpunktmäßig weiter, trotz der neuen Musikreihe. Freilich geht das Spektrum künftig klar über Komödien hinaus — Co-Chef Winkelsträter sagt: „Wir wollen das Haus für verschiedene Künste öffnen, planen auch in Richtung Lesungen und sind im Gespräch mit einem bildenden Künstler.“

Wer übrigens als Wuppertaler den Weg zum „Leo“ bisher scheute: Das imposante Gebäude, einst Sitz des Klavierbauers Ibach, liegt keine fünf Gehminuten vom Schwelmer Bahnhof entfernt. Quasi schon selbst eine kleine Entdeckung.

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