Herzkamp: Politiker versprechen Rückhalt

Bürgergemeinschaft warb um Unterstützung bei Dorfentwicklung.

Herzkamp. Einstimmig hatten die Parteien vor drei Jahren imStadtentwicklungsausschuss versprochen, der Bürgergemeinschaft Herzkampbei der Umsetzung der Ziele des Dorfentwicklungskonzepts behilflich zusein - zumindest ideell, wenn die Finanzlage nicht mehr zulasse.

Dass es dabei manchmal hakt, wurde am Dienstag Abend deutlich, alsdie Bürgergemeinschaft Parteienvertreter eingeladen hatten.Unsicherheit herrscht etwa, inwieweit der Plan zur Umgestaltung desWendehammers "Zum Sportplatz" und des hässlichen Eingangs zurGrundschule zu einem Platz mit Aufenthaltsqualität unterstützt wird.

Sollte die Stadt, wie ein Vorschlag der Verwaltung lautet, dieErneuerung des Sportplatzes in Herzkamp (inklusive einseitiger Laufbahnmit 540000Euro kalkuliert) aus Infrastrukturmitteln desKonjunkturpakets II bezahlen (muss wie berichtet verfassungsrechtlichnoch abgeklärt werden), bliebe für die Wendehammer-Umgestaltung kaumetwas übrig.

"Bitte treiben Sie hier keinen Spaltpilz in den Ort, wenn wir unsnachher mit hiesigen Vereinen Konkurrenz machen müssen", bat RüdigerPutzmann die hochkarätige Politiker-Runde.

Auf dem Podium saßen sechsRatsmitglieder, darunter die Bürgermeisterkandidaten Britta Altenhein(Grüne) und Willibald Limberg (CDU), FDP-Chef Bodo Middeldorf und derstellvertretende SPD-Vorsitzende Michael Bartelt. Dazu hatte sich dieBürgermeisterkandidatin der Linken, Christina Flügge, quasi selbsteingeladen.

Bartelt und Limberg bekräftigten, dass ihre Parteien dieKunstrasenpläne, für die der VfL Gennebreck bereits sammelt,unterstützen. Das wollten sie aber nicht als Entscheidung gegen dasWendehammer-Projekt gewertet wissen. Limberg: "Man muss sehen, wiebeides geht." Die FDP würde den Sportplatz lieber wie inObersprockhövel ratenweise aus der Sportpauschale bezahlen und wie auchdie Grünen die Konjunkturmittel für mehrere kleinere Projekte einsetzen.

In die Kritik geriet an diesem Abend die Verwaltung. "Wir fühlen unsteilweise nicht genügend unterstützt", sagte Versammlungsleiter HolgerWanzke. Beispiel Pflanzung von Alleebäumen, die von derBürgergemeinschaft initiiert wurde:

Da habe man sich mehr Rückendeckunggegenüber dem Landesbetrieb Straßen gewünscht. Der pochte auf einePflanzung 4,50 Meter von der Straße entfernt. Auf Privatgrundstückensei das aber ein Problem, weil es viel Platz raube.

Beispiel Bepflanzung an der Einmündung in die Straße Zum Sportplatz:Der Bauhof habe zwar wie versprochen sieben Bäume dort gefällt,allerdings die Stümpfe stehen lassen. Weil die Bürgergemeinschaft dienun auf eigene Kosten entfernte, erhob sich die generelle Frage, ob dasGeld, das die Stadt durch ehrenamtliches Engagement bei der Grünpflegespart, nicht in den Ortsteil zurückgegeben werden könne.

"Da würden wirein Fass aufmachen, denn wir dürfen die vielen anderen Initiativennicht vergessen, die im Stadtgebiet ehrenamtliche Grünpflege leisten",gab Michael Bartelt zu bedenken.

Generell, so betonten alle Parteien, wolle man aber dieBürgergemeinschaft bei der Umsetzung des Dorfentwicklungsplans weiterunterstützen. Das werde man auch gegenüber der Verwaltung deutlichmachen.

Die rund 20 Zuhörer registrierten es zufrieden. Die relative geringeBeteiligung zeigte aber auch, dass die Bürgergemeinschaft selbst imeigenen "Dorf" keinen leichten Stand hat.

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