Gute Vorsätze: Der Fitness-Boom im Januar

Mehr Sport treiben ist ein beliebter Vorsatz zum neuen Jahr – doch ob er auch eingehalten wird?

Sprockhövel. Jeder zweite Deutsche nimmt sich zum Jahreswechsel etwas vor, so das Ergebnis einer Studie. Wenn deren gute Bilanz stimmt, könnte sich bald einiges ändern:

Der Energiebedarf könnte deutlich sinken, regionale Produkte einen Boom erleben und vor allem bekehrte Sportmuffel die Fitnessstudios, Schwimmbäder und Parks stürmen.

"Im Januar haben wir durchschnittlich 30 bis 40 Neuanmeldungen mehr als in den anderen Monaten", bestätigt Andreas Kliefken die Vermutung, dass auch in Sprockhövel gute Vorsätze fürs neue Jahr eng mit sportlichen Aktivitäten verknüpft sind.

Zu was sich die Neulinge - in "normalen" Monaten sind das nach Angaben des Betreibers zehn bis 15 Leute - in seinem Fitness-Center an der Wupperstraße anmelden, ist unterschiedlich.

Manche nutzen das Gesundheitstraining an den Kardio-Geräten, andere belegen Ernährungskurse, wieder andere üben einfach so für sich an den verschiedenen Geräten und in unterschiedlichen Kursen.

"Allerdings halten erfahrungsgemäß bloß 30 Prozent durch", relativiert Kliefken das Engagement. Vor allem die, die mit Feuereifer starten, sind die, die schnell das Handtuch werfen.

"Man sollte sich unbedingt realistische Ziele stecken", und die sollten auf die körperlichen Befindlichkeiten abgestimmt sein.

Ralf, Sebastian und Bernd sind eine Trainingsgruppe, die sich gemeinsam beim Kraft-Training austobt. Ralf und Bernd entdeckten bereits vor Monaten ihre Lust auf Bewegung, Sebastian ist neu dabei.

"Früher habe ich Handball gespielt", jetzt will er sein "gesundheitliches Alltagsniveau und das allgemeine Wohlbefinden verbessern". "Ich will richtig reinpowern", dazu strebt er drei Trainingseinheiten an.

"Ganz wichtig ist, dass der Spaß an der Sache nicht verloren geht", erklärt Daniela Noack. In der vergangenen Woche startete im Gymnastik-Raum an der Grundschule Hobeuken ihr Kurs "Power on - fit durch Bewegung".

"Das Programm ist bunt durchmischt und geht von Ausdauer über Kondition bis zu Entspannungsübungen und speziellem Training für die Wirbelsäule", erklärt die Übungsleiterin des TV Hasslinghausen.

Sie achtet darauf, dass jeder die Aufgaben richtig absolviert, "vor allem geht es aber um den Spaß bei der Sache". Und das scheint eines der Geheimnisse des Erfolgs zu sein: Die Teilnehmerzahl liegt konstant bei etwa 20 Teilnehmerinnen, wobei, wie bei der meisten Vereinen, im Januar ebenfalls ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist.

Jutta Schneider ist bereits seit drei Jahren mit von der Partie. "Das hat von Anfang an was gebracht, das mache ich weiter." Auch Bärbel Handke, im zweiten Jahr dabei, lobt das abwechslungsreiche Programm.

"Nach der zweiten Tochter und mit 41 Jahren dachte ich mir ,jetzt musst Du wieder Sport machen’", erklärt Antje Schwedler. "Ich hasse Sport, aber diesen Kurs mache ich total gerne mit!"

Angelockt von diesem guten Ruf - "ganz wichtig ist die Musik, ich orientiere mich da an den aktuellen Charts", sagt Daniela Noack - nehmen erstmalig Tanja Lichtblau und Stephanie Küpper teil.

"Der Kurs ist so schön in der Nähe. Ich glaube, das mach’ ich jetzt regelmäßig", sagt Stephanie Küpper optimistisch.

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