Drei Goldmedaillen-Gewinner gewähren private Einblicke

Erstmals gehört auch der Stadtkulturring zu den Organisatoren des Neujahrsempfangs.

Sprockhövel. Es war schon eine illustre Besetzung auf dem Podium, die sich die Veranstalter des Neujahrsempfangs für Sonntag Mittag eingeladen hatten. Lokalmatador und Vielseitigkeitsreiter Dirk Schrade, Tischtennisspieler Jochen Wollmert und Leichtathlet Markus Rehm, allesamt Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012, dazu Olympiapfarrer Thomas Weber aus Gevelsberg und Staatssekretär Bernd Neuendorf aus dem für den Sport zuständigen Landesministerium entpuppten sich schnell als spannende Gesprächspartner.

Gastgeber waren der Stadtsportverband, der neue Stadtmarketing- und Verkehrsverein und erstmals auch der Stadtkulturring. Schon mit einem Bibelzitat in der Einladung hatte Ismael Klein, der Vorsitzende des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins, die thematische Richtung — Sport und Kirche — vorgegeben. „Seien Sie Vorbild in Ihrer Umgebung“, forderte er die zahlreichen Gäste aus der Welt des Lokalsports im wieder voll besetzten Saal des Golfhotels Vesper auf.

Lob erhielten die Organisatoren von Bürgermeister Klaus Walterscheid. Der Empfang habe sich in den vergangenen Jahren zu einer Vorzeige- aber auch zu einer Vorbildveranstaltung entwickelt, sagte er. Ähnlich sah das auch Landrat Arnim Brux, der nicht nur die Qualität der Themen lobte, sondern auch auf die Zusammenarbeit der drei Organisationen hinwies und sagte: „In anderen Städten streiten die sich.“

Moderator Marc Schulte gelang es im Laufe der zweistündigen Gesprächsrunde, den Gästen teilweise sehr private Dinge zu entlocken. So berichtete Dirk Schrade davon, dass Reiter mit ihren Pferden eigentlich eher Einzelkämpfer seien, die Mannschaft bei Olympia aber von einem persönlichen Teamgeist profitiert habe. Außerdem ließ er sich entlocken, dass er hofft, dass seine „Lebensabschnittsgefährtin“ bald nicht mehr so weit weg wohnt.

Jochen Wollmert, der immerhin schon fünffacher Paralympics-Sieger ist, berichtete: „Es läuft mir immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich ins Olympiastadion einlaufe.“

Markus Rehm, der nach einem Wakeboardunfall im Alter von 14 Jahren mit einer Prothese lebt und wie Wollmert vom Publikum mit Bravo-Rufen begrüßt wurde, berichtete von der Unterstützung von Freunden nach seinem Unfall und der nachdenklichen Zeit in der Rehabilitation. Seine Gedanken fasste er so zusammen: „Ich bin extrem dankbar für das, was ich jetzt habe.“

Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ auch Pfarrer Thomas Weber, der schon bei vier Olympischen Spielen als Mannschaftspfarrer dabei war und von persönlichen Begegnungen mit den Sportlern erzählte. Dirk Schrade habe er zum ersten Mal am Morgen nach der Siegesfeier getroffen. „Da waren die allesamt gut drauf“, berichtete er.

Bernd Neuendorf wies darauf hin, dass Sportler zum Beispiel durch ihre Fairness Vorbilder seien und gesellschaftliche Verantwortung haben.

Eröffnet wurde der Empfang vom Chor Pro Musica Vocale, der unter Leitung von Martin Krause nicht nur mit seinen Halstüchern für einen bunten Auftakt der Veranstaltung sorgte. Umrahmt wurde der offizielle Teil von Michael Kotzian am Flügel.

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