Dorfwettbewerb: Herzkamps starke Bewerbung

Elf Prüfer der Landesbewertungskommission ließen sich gestern die Initiativen im Ort erläutern.

Herzkamp. Fleißig zückten die elf Prüfer der Landesbewertungskommission "Unser Dorf hat Zukunft" gestern auf ihrem Zug durch Herzkamp die Bleistifte. Welche Antworten hat der Ort auf die Fragen der Zukunft gefunden, was die Gestaltung vor allem aber soziales und kulturelles Leben und wirtschaftliche Entwicklung angeht. Und es war eine Menge, was sie am Ende auf dem Zettel stehen hatten.

Gegenüber dem kürzeren Rundgang beim Kreiswettbewerb vor einem Jahr hatte die Organisatoren von der Bürgergemeinschaft Herzkamp das Gebiet etwas ausgeweitet. Rund 40-köpfig war die Gruppe, die sich morgens um 9.30 Uhr am Ausgangspunkt des Rundgangs am Egen traf.

Diesmal unterstrichen auch Bürgermeister Klaus Walterscheid und Landrat Arnim Brux durch ihr Erscheinen, dass sie hinter der Bewerbung stehen. "Sprockhövels Ortsteile weisen ein hohes Eigenleben auf. Das ist kein Mangel, sondern eine Stärke", sagte Walterscheid. Brux hob hervor, dass Herzkamp seit Jahren einziger Bewerber im Kreis ist. Er erhoffe sich davon eine Anstoß auch für andere Gemeinden.

Das Wort hatten nun die elf Paten, die die Bürgergemeinschaft gefunden hatte, um das Dorfentwicklungskonzept hinsichtlich der sechs Bewertungsbereiche zu erläutern. Wie Malermeister Thomas Penker, der Wirtschaft und Entwicklung vertrat und die Erstellung eines Branchenverzeichnisses oder den Dorfaktionstag im vergangenen Jahr anführte.

Michael Bald, normalerweise im Bereich Umweltschutz bei Bayer tätig, wies darauf hin, wie Herzkamp trotz der Nähe zu Wuppertal noch immer in Feldern und Wäldern eingebettet ist. Andere Paten beschrieben, wie durch die Öffnung alter Wegeverbindungen, die erfolgreiche Werbung um die Ansiedlung einer Bäckerei oder eine neue Buslinie, Seniorentreff und Volkshochschulkurse bereits Verbesserungen erreicht werden konnten.

Den grünen Teil Herzkamps zeigte vor allem der erste Teil des Rundgangs durch den Egen. Geschnittene Hecken, blühende Sträucher, fast hatte es den Eindruck, als ob sich das Dorf für die Prüfer herausgeputzt habe. Fast, wie eine Herzkamperin bewies, die die Kommission winkend am Fenster begrüßte und meinte: "Da unten muss auch mal die Hecke geschnitten werden."

Der Gang über die Elberfelder Straße verdeutlichte dann den Schnitt, den diese Landstraße für den Ort bedeutet. Cheforganisator Holger Wanzke erläuterte, dass auch dort Initiativen für eine Beruhigung und die Stärkung eines Alleecharakters (Baumpflanzungen) bestehen.

Dass Herzkamp ein Ort ist, wo die Kirche noch im Dorf, die Grundschule, die Feuerwehr und der Sportverein im Mittelpunkt stehen, wurde ebenfalls herausgestellt. Grundschulleiterin Judith Kurth berichtete über den hohen Betreuungsgrad an ihrer Schule, Stephan Books vom VfL Gennebreck über die erfolgversprechende Kunstraseninitiative und ermutigende Nachwuchsarbeit trotz der exponierten Lage.

Mit geheimnisvollen Mienen klappten die Prüfer am Ende ihre Blöcke zu. Das Ergebnis gibt es erst im September.

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