Der Froschkönig in modernem Gewand

Die Theatergruppe Schnick-Schnack begeistert die Zuschauer im Gemeindehaus. Tickets gibt es nur noch für eine Aufführung.

Niedersprockhövel. „Sagt mir Leute, groß und klein. Was man verspricht, das hält man ein“, fragt Hofnarr Nepomuk (gespielt von Paul Dessel) und erntet dafür von den jungen Zuschauern im Publikum vor sich ein lautes „Jaaa“. Verzauberte Frösche, Prinzen, sprechende Tiere, Liebe und Zauber, Perlen und Gold: Was es sonst nur in Märchen gibt, schien am Freitag so nah und greifbar wie noch nie. Die Theatergruppe Schnick-Schnack entführte in die Welt des „Froschkönigs“. Vor voll besetzten Rängen brachten die 16 Akteure (zwischen sechs und 15 Jahren) die Bühne des Gemeindehauses am Perthes-Ring in Schwung.

Zur Geschichte: Prinzessin Leontine ist es gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen. Ihrem Vater, einen immer ans Essen denkenden König, macht das nicht viel aus. Als der Prinzessin eines Tages ihre goldene Kugel in den königlichen Brunnen fällt, ist sie so verzweifelt, dass sie dem Frosch „Hüpfer“ ihre Freundschaft verspricht, wenn er nur die Kugel aus dem Brunnen holt. Von da an gerät das sonst eher ruhige Leben in „Quakenstein“ aus den Fugen. Natürlich hält sich auch Leontine nicht an die Absprache, bis sich der Frosch in Prinz Magnus verwandelt und der Zauber gebrochen ist.

„Der Froschkönig mal anders“, dachten sich die Initiatoren Anja Jensen und Daniel Wiese, als es vor rund einem Jahr an die Proben des Grimm’schen Märchen-Klassikers ging: „Der Froschkönig im Original ist ja an sich bekannt. Wir haben uns an verschiedene Vorlagen gehalten und so das Stück auf unsere Kinder zugeschnitten“, verriet Theaterpädagogin Jensen bei der modernisierten Aufführung.

So wurde aus einem Frosch eine ganze Froschfamilie. Auch Fledermaus Felicitas, Klappermaus Schorschi und Hofnarr Nepomuk brachten sich in die Geschichte neu ein und ergänzten mit schillernden Kostümen das farbenfrohe Bühnenbild, das Viola Weißenfeld entworfen hat. Für zahlreiche Lacher sorgten flotte Sprüche und knappe Reime: „Was nutzt alles Gold und alles Geld, wenn es in den Brunnen fällt.“

Unter der Regie von Marion Zabel entpuppten sich auch die kleinsten Schauspieler als wahre Talente: „Die machen das wirklich toll. Man sieht einfach, dass es ihnen Spaß macht“, stellte Besucherin Gerlind Nathow fest. Auch Christopher (5) bekam sich kaum noch ein: „Die Fledermaus ist einfach cool — und witzig.“ Abgerundet wurde die Inszenierung durch ein einfühlsames Schlusslied, das Juri Niephaus in der Rolle des Prinzen zum Besten gab.

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