Das Werben um die Schüler

Für das Projekt Gemeinschaftsschule muss sich in den kommenden Jahren auch baulich etwas tun. Die Mensa ist zuerst dran.

Sprockhövel. Der Countdown läuft, die Genehmigung des Landes ist da: Nach den Sommerferien startet das Modellprojekt Gemeinschaftsschule des Landes NRW in Sprockhövel — vorausgesetzt, mindestens 69 Schüler melden sich in Niedersprockhövel an. Für die Verwaltung beginnt die heiße Vorbereitungsphase.

Um die notwendige Zahl an Schülern zu bekommen, wird kräftig Werbung gemacht. 1200 Flyer, in denen das Projekt vorgestellt wird, sind bereits verteilt, eine Neuauflage ist in Druck. „Die Flyer wurden an alle Grundschulen in Sprockhövel, aber auch in Hattingen verschickt“, sagten Evelyn Müller, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales, und ihre Stellvertreterin Ilse Crefeld. Viele Eltern, so Schulleiterin Christiane Albrecht, hätten bereits in der Schule um Informationen für das Modellprojekt gebeten.

Die Anmeldefrist ist bewusst auf drei Tage (siehe Infokasten) verkürzt worden. „So soll Eltern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kinder im Zweifelsfall noch an anderen Schulen anmelden zu können“, erklärt Bürgermeister Klaus Walterscheid. Das gilt einmal für den Fall, dass sich keine 69 Schüler finden sollten und die Gemeinschaftsschule damit wieder vom Tisch ist. Zum anderen, wenn es mehr als 75 Anmeldungen — das Maximum für drei Klassen — geben würde. Die anderen weiterführenden Schulen in Sprockhövel und Umgebung haben längere Anmeldefristen.

Die „reine“ Hauptschule an der Dresdener Straße läuft nach dem Start der Gemeinschaftsschule aus.

Sprockhövel hat vom Land eine Ausnahmegenehmigung erhalten, nur dreizügig in das Modellprojekt zu gehen. Die Stadt sieht den kleineren Rahmen als Vorteil an. Der Rat müsste später entscheiden, ob in der Zukunft einmal auf vier Eingangsklassen erweitert werden soll.

Zum Start der Gemeinschaftsschule muss sich gebäudetechnisch nichts ändern. „Als erster Schritt ist der Ausbau der Mensa zum Sommer 2012 dran“, kündigt Müller an. Erst wenn der bisherige zweizügige Schulbetrieb nach und nach auf drei Klassen pro Jahrgang umgestellt wird, soll es einen Anbau geben. Wann das soweit ist, hängt aber auch damit zusammen, wie schnell ein Alternativstandort für das Stadtarchiv gefunden wird. Das befindet sich derzeit noch in einem Klassentrakt der Hauptschule.

Die Stadt rechnet mit Mehrkosten von rund 70 000 Euro pro Jahr, etwa durch höhere Gebäudemieten. Gut die Hälfte davon soll allerdings laut Bürgermeister Klaus Walterscheid durch die Schulpauschale des Landes aufgefangen werden. Durch die gestiegene Schülerzahl erhalte die Stadt auch mehr Geld aus Düsseldorf.

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