Dachbrand endet glimpflich

600 Meter Schlauch mussten am Sonntag früh zum Hof Scherenberg gelegt werden. Die Ursache des Feuers ist noch ungeklärt.

Sprockhövel. Während am Sonntagmittag beim Neujahrsempfang von Stadtsportverband und Stadtmarketing in der Vesper-Scheune der Wert des Ehrenamts mit warmen Worten gewürdigt wurde (wir berichten am Dienstag), waren nur gut 1000 Meter Luftlinie entfernt davon fast alle Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr seit dem Morgen im frostigen Brandeinsatz.

Auf dem Hof Scherenberg der Bauernfamilie Stens brannte der Dachstuhl. Am Sonntag gegen 8.15 Uhr hatten Freunde, die einen der beiden Söhne zum Fußballturnier abholen wollten, bemerkt, dass es aus dem Dach qualmte und erste Flammen züngelten. Die hoch schwangere Ute Stens war mit ihren drei Kindern zu diesem Zeitpunkt im Haus selbst noch ahnungslos, ihr Mann bereits mit Hofarbeit beschäftigt. "Uns geht es allen gut, das ist das Wichtigste", sagte sie am Mittag erstaunlich gefasst, obwohl das Feuer und anschließend das Löschwasser deutlich Spuren an dem mehr als 130 Jahre alten zum Teil gerade frisch renovierten Haus hinterlassen hatten. Selbst zwei Etagen tiefer tropfte noch Wasser durch die Decke auf den Holzfußboden des Wohnzimmers.

"Es ist uns gelungen, den Totalverlust des Hauses zu verhindern", sagte Feuerwehreinsatzleiter Christian Zittlau zum beherzten Vorgehen seiner Leute. Das gestaltete sich besonders durch die Abgelegenheit des Hofes schwierig. Rund 600 Meter Schlauchstrecke mussten von der Quellenburgstraße bis zum Hof gelegt werden, denn der Wasseranschluss in Hofnähe reichte nicht aus.

Drei Trupps rückten den Flammen von innen zu Leibe, zwei über die Drehleiter von außen. Zur Brandursache gab es am Sonntag keine Angaben. Vermutlich habe es sich um einen Schwelbrand gehandelt, der irgendwann in offenes Feuer überging, hieß es von der Polizeileitstelle. Die Kripo war vor Ort, Brand-Sachverständige werden noch weitere Untersuchungen anstellen.

"Da oben ist eigentlich nur Abstellraum", wunderte sich Ute Stens. Einen Eindruck, wie es im Dachgeschoss und in der zweiten Etage ihres Hauses aussah, konnte sie sich bis dahin nur von einigen Fotos machen, die Polizeibeamte aufgenommen hatten.

Gegen 12 Uhr räumte die Feuerwehr die Einsatzstelle. Mit den Folgen des Brands wird die Familie Stens noch lange zu tun haben. Es bleibt die Hoffnung, dass die Wohnräume schnell wieder bezugsfertig sind. "Zur Not können wir vorerst in einem Nebengebäude schlafen", sagte Ute Stens.

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