CVJM Herzkamp feiert sein 150-jähriges Bestehen

Feier bei der Evangelischen Gemeinde Herzkamp: Der CVJM wurde 150 Jahre alt. Der Posaunenchor ist am Dienstag Herzstück des Vereins. Zum Jubiläum gab es ein Festkonzert, das auf große Resonanz stieß.

Herzkamp. Die Evangelische Gemeinde Herzkamp feierte am Sonntag das Jubiläum eines „ehrwürdigen, alten Vereins“, wie es Pfarrer Michael Hayungs in seiner Festpredigt formulierte. Anlass war das 150-jährige Bestehen des CVJM Herzkamp, der bis heute in Gestalt des Posaunenchors in der Gemeinde aktiv ist. „Wir möchten aber nicht den Verein, sondern einen Gottesdienst feiern“, betonte der Leiter des Posaunenchors, Karl-Heinz Graf, zu Beginn.

Mit kurzen Informationen und Anweisungen wie „zwischen der zweiten und dritten Strophe gibt es ein kurzes Zwischenspiel — also volle Konzentration beim Mitsingen“, hielt Graf die Fäden des Gottesdienstes souverän zusammen, für dessen musikalischer Gestaltung sich der Posaunenchor Haßlinghausen und das Blechbläserensemble Brass Connection zu den Jubilaren gesellt hatten.

„Lieber CVJM, schön, dass es dich schon so lange gibt“, sprach Pfarrer Hayungs sicher vielen Gottesdienstbesuchern in seiner Predigt aus dem Herzen, mahnte aber, angesichts der langen Zeit dürfe man nicht in Nostalgie versinken, sondern müsse die Tradition als Basis für den Aufbruch betrachten. Bis heute sei der Posaunenchor ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft mache auch für die Zukunft stark, sagte Hayungs. Man danke Gott, dass er immer wieder Menschen für die Arbeit berufen habe.

Dem Anlass entsprechend stand natürlich Bläsermusik im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Immer wieder lösten die tiefen Posaunen und die hohen Trompetentöne emotionale Höhepunkte aus, wozu vor allem die hohe Qualität der gebotenen Musik beitrug. Da passte es nahtlos, dass die Brass Connection, die von dem Bundesposaunenwart des CVJM-Westbundes, Matthias Schnabel, geleitet wird, in einer an den Gottesdienst anschließenden Matinee auf hohem Niveau die ganze Bandbreite der Blechbläser von Bach über Traditionals bis zu zeitgenössischen Komponisten präsentierte.

„Der CVJM hat auch mich eine ganze Reihe von Jahren begleitet und mir gut getan“, sagte Pfarrer Kai Hegemann, bevor er zum Schluss der Feier spontan den Kanon „Viel Glück und viel Segen“ anstimmte.

Gegründet wurde der CVJM im Jahr 1863, damals zunächst als Christlicher Jünglings-Gesang-Verein zu Herzkamp. Inhaltlicher Schwerpunkt war das gemeinsame Singen. Nach einem Jahr hatte der Verein schon 50 Mitglieder. Im Jahr 1880 wurde der Posaunenchor gegründet, 1889 wurde das Vereinshaus an der heutigen Barmer Straße eingeweiht.

Aus dem ersten Namen wurde im Laufe der Zeit zunächst der Männer- und Jünglingsverein Herzkamp, dann der Christliche Verein Junger Männer und schließlich im Jahr 1991 der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Herzkamp.

Nach zwischenzeitlich umfangreicheren Angeboten widmet sich der CVJM heute vorrangig der Posaunenchorarbeit und der Ausbildung des Nachwuchses.

Der Herzkamper Posaunenchor hat aktuell 16 Mitglieder. Dienstälteste sind Gerd Ringel und Walter Schönherr, die der Gemeinschaft schon stolze 65 bzw. 64 Jahre angehören.

Vor allem an die großen Bundesposaunenfeste mit tausenden von Bläsern in Dortmund erinnern sich beide gerne. „Wie waren schon beim allerersten Fest nach dem Krieg, damals noch in Lüdenscheid, dabei“, erzählt Gerd Ringel und Walter Schönherr ergänzt: „Das vergisst man nie“.

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