Bürgergemeinschaft bringt Herzkamp in Bewegung

Neues Projekt: Bewohner sollen ihre Region in einem kartenbasierten Informationsportal im Internet vorstellen.

Bürgergemeinschaft bringt Herzkamp in Bewegung
Foto: Stefan Fries

Herzkamp. Im Rahmen der Bewerbung für das Projekt mit dem Namen LEADER hatten die Herzkamper die Idee zu einem kartenbasierten Informationsportal im Internet entwickelt, das nach dem Vorbild von Wikipedia von Bürgern mit Daten bestückt wird, um Nutzern ihren persönlichen Blick auf die Region näher zu bringen. An diesem Projekt will die Bürgergemeinschaft nun festhalten.

Tim Dominicus, an der Stadtgrenze aufgewachsen und bis heute mit dem „Dorf“ eng verbunden, hat sich im Rahmen seines Studiums der Geoinformatik des Projektes angenommen und stellte nun die Rohfassung des Internetportals vor.

Basis des Auftritts, der auch als App angeboten werden kann, ist eine Karte der Region. „Bürger können hier einzelne Punkte eintragen, um ihre Heimatregion vorzustellen“, erklärt Tim Dominicus. „Um die Datenbank zu bestücken, ist eine einmalige Registrierung mit der E-Mail-Adresse erforderlich.“ Ein neuer Eintrag kann erfolgen, in dem die GPS-Daten per Handy bestimmt werden oder in dem die genaue Adresse eingegeben wird. Auch das Hochladen von Fotos soll möglich sein.

„Möglich sind Ausflugstipps, Freizeitmöglichkeiten, Daten zu Gebäuden oder eine Funktion, über die Bürger Probleme und Straßenschäden melden können. Diese Meldung wird direkt an die Verwaltung weitergeleitet“, berichtet der Student. „Die Liste der Unterpunkte ist beliebig erweiterbar.“ Auch ein Branchenverzeichnis, ein Vereinsregister sowie Rad- und Wanderwege sind möglich. Auch das Anbringen von QR-Codes — zum Beispiel an Gebäuden — die direkt zum Bürgerportal verlinken, ist denkbar. „Die Karte erstreckt sich über die fünf teilnehmenden Regionen.“

Das Projekt wurde von der Bürgergemeinschaft positiv aufgenommen. Einzige Sorge: „Es muss einfach zu handhaben sein.“ Tim Dominicus sieht da keine Probleme. Das Portal soll intuitiv bedienbar sein, bietet die Möglichkeit, Links — soweit vorhanden — einzugeben oder Informationen über die gängigen Social-Media-Kanäle zu teilen.

Einziger Wermutstropfen bis jetzt: die Kontrolle. Da das Programm nach Wikipedia-Vorbild aufgebaut ist, müssen die Betreiber darauf vertrauen, das es nur in positivem Sinne genutzt wird.

Gerlinde Honke-Feuerstack aus dem Vorstand der Bürgergemeinschaft sieht optimistisch in die Zukunft. „Wir wollen die Identifikation der Bewohner mit der Region steigern, in dem Bürger sich einbringen.“ Da ist es schwer vorstellbar, dass jemand Schindluder mit dem Auftritt treibt. Dennoch bleibt es ein Experiment.

In den nächsten Wochen soll die Rohfassung des Informationsportals nun mit ersten Daten über signifikante Punkte der Region gefüttert werden. Dann wird das Projekt mit dem Arbeitstitel „Kartenblick“ erneut präsentiert. Die Chancen auf eine Umsetzung stehen gut, verrät die Bürgergemeinschaft: Da Sprockhövel mittlerweile als Ersatz für LEADER in das VITAL-Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen wurde, kann das Projekt „Kartenblick“ auch vollständig umgesetzt werden. Und mit ein bisschen Glück bleiben auch noch Fördergelder für andere Projekte übrig.

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