Avery: Ausgliederung wird es nicht geben

Demo in Hattingen für Arbeitsplätze.

Sprockhövel/Hattingen. Mit einem Protestzug durch die Hattinger Altstadt machten am Freitag insgesamt gut 200 Beschäftige von Avery Dennison aus Sprockhövel und O & K aus Hattingen erneut auf den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze aufmerksam. Wie berichtet ist durch ein neues Konzept der Konzernleitung bei Avery die Streichung von etwa 180 der 300 Stellen vorgesehen.

Trommelwirbel gab es vom Fanfarenzug RW-Hattingen, starke Worte vom IG-Metall-Bundesvorsitzenden Berthold Huber. Der forderte bei der abschließenden Kundgebung auf dem Untermarkt die jeweiligen Konzernleitungen auf, Alternativkonzepte und Vorschläge der Beschäftigten nicht in den Wind zu schlagen.

Etwa 50 Beschäftigte von Avery Dennison hatten vorzeitig die Stempelkarte gedrückt, um die Fahrt nach Hattingen mitmachen zu können. "Zumindest in einigen Abteilungen gibt es derzeit Arbeit genug. Man hat das Gefühl, wir werden noch einmal ausgequetscht, bevor die Produktion dich gemacht wird sagte ein Avery-Beschäftigter.

Die Versuche durch eine Firmenausgliederung einen Teil der Produktion retten zu können, hat der Betriebsrat inzwischen für aussichtslos erklärt. "Von Avery gab es keine Bereitschaft, uns Starthilfe zu geben, etwa durch die Bereitstellung von Maschinen, Hallen oder eine Minderheitsbeteiligung", sagte der Betriebsratsvorsitzende Björn Kurrek am Freitag.

Da die kleinen Kunden inzwischen vertrieben seien, habe man auch keinen Investor finden können. Nun wolle der Betriebsrat sich in Verhandlungen darauf konzentrieren, zumindest noch einen kleinen Teil der Produktion doch zu erhalten und das geplante Musterzentrum für Textiletiketten personell besser auszustatten. Die Geschäftsführung wollte am Freitag keine Stellung nehmen.

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