35.700 Wege werden täglich in Sprockhövel zurückgelegt

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat zum ersten Mal eine Studie zur Mobilität erstellt. Ein Ergebnis: Das Fahrrad wird nur wenig genutzt.

35.700 Wege werden täglich in Sprockhövel zurückgelegt
Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Wohin und zu welchem Zweck sind die Menschen unterwegs? Zum ersten Mal überhaupt hat sich der Ennepe-Ruhr-Kreis im Rahmen einer groß angelegten und repräsentativen Umfrage mit dem Mobilitätsverhalten seiner Bürger beschäftigt. An der Umfrage beteiligt waren auch 562 Sprockhöveler Haushalte, in denen 1231 Personen leben. Ein erstes Ergebnis: Nur 42 Prozent aller zurückgelegter Wege der Sprockhöveler starten und enden in der Stadt.

Lutz Deutz, Gutachterbüro

Das ist der geringste Wert im EN-Kreis. Von diesem Binnenverkehr bleiben zudem rund 60 Prozent der Wege innerhalb des Stadtbezirks. Das bestätigt den Eindruck, dass die Stadtteile untereinander wenig Beziehungen haben.

Nach entsprechenden Berechnungen hat das Gutachterbüro ermittelt, dass innerhalb Sprockhövels täglich rund 35 700 Wege zurückgelegt werden. Dazu kommen dann noch beispielsweise 12 300 Wege nach Hattingen, 10 700 Wege nach Gevelsberg oder 8000 Wege nach Wuppertal. Dabei ist der durchschnittliche Weg des Sprockhövelers 11,8 Kilometer lang und dauert 24 Minuten. Für den Durchschnitt des gesamten Kreises wurde hochgerechnet, dass ein Einwohner an einem Werktag 3,3 Wege zurücklegt und insgesamt 86 Minuten unterwegs ist.

Je länger dabei der Weg ist, desto mehr wird mit dem Pkw gefahren. „Innerhalb des eigenen Stadtbezirks wird der öffentliche Nahverkehr kaum genutzt, die Menschen gehen eher zu Fuß”, berichtet Lutz Deutz von der Planersocietät, die die Umfrage ausgewertet hat. 22 Prozent aller Wege an einem Werktag im EN-Kreis sind Arbeitswege. Fast 30 Prozent dienen dem Einkaufen oder privaten Erledigungen. 23 Prozent sind Freizeitwege, 11 Prozent sind Ausbildungswege.

Interessantes Detail aus Sprockhövel: „In der Stichprobe gab es keinen, der mit dem Fahrrad zur Schule fährt”, sagt Deutz. Mehr als die Hälfte der zu erledigenden Wege im Kreisgebiet sind nur bis zu fünf Kilometer lang. Dabei werden fast 60 Prozent der Wege zwischen einem und zwei Kilometern und 75 Prozent der Wege zwischen zwei und fünf Kilometern mit dem Auto als Fahrer oder Mitfahrer unternommen. Interessant für die Planung von Wegstrecken sind die Werte für die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Diese beträgt laut Gutachten mit dem Auto 25 km/h, mit dem Fahrrad knapp zwölf km/h und mit dem Bus knapp 19 km/h. Vor allem innerörtlich kann das Fahrrad vielerorts zeitlich mit dem Bus mithalten.

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