1,1 Millionen für Sprockhövel

KonjunkturpaketI: In den Kreis fließen 33 Millionen Euro. Sprockhövel erhält nur einen relativ geringen Anteil.

Sprockhövel. Als NRW-Innenminister Ingo Wolf Dienstagfrüh bekanntgab, mit welcher Summe die einzelnen Städte und Kreise aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zu rechnen haben, gab es im Sprockhöveler Rathaus lange Gesichter. 1,130 Millionen Euro für Investitionen stehen für Sprockhövel zu Buche, aufgeteilt in 614181 Euro mit dem Investitionsschwerpunkt Bildung und 516 016 Euro für die Infrastruktur.

"Auf 1,5 bis 1,8 Millionen Euro hatte ich schon gehofft", gab Kämmerer Karl-Heinz Tietje zu. Dabei habe er bereits damit gerechnet, dass Sprockhövel die anfänglichen Hoffnungen auf mehr als zwei Millionen Euro begraben muss. Die Stadt hat nur eine weiterführende Schule in seiner Trägerschaft und erhält keine Schlüsselzuweisungen - also trotz Millionenschulden noch als steuerstarke Kommune gilt.

"Besonders wenn man auf die Nachbarstädte schaut, ist das Ergebnis aber enttäuschend", sagt Tietje. Die etwa gleich großen Städte Schwelm (2,2 Millionen Euro) und Gevelsberg (2,6 Millionen) erhalten deutlich mehr Geld, haben allerdings auch mehr Schulen. Den Löwenanteil im Kreis erhält Witten mit 8,8 Millionen Euro, danach folgt Hattingen (5,4 Millionen). Insgesamt sollen bis zu 33 Millionen Euro an Investitionsmitteln in den Ennepe-Ruhr-Kreis fließen. Davon erhält der Kreis selbst, der unter anderem die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen betreibt, 5,4Millionen Euro.

"Immerhin werden jetzt die Planungen einfacher, weil wir nicht so viel ausgeben können", sagte Tietje mit trockenem Humor. Tatsächlich kann die Stadt jetzt daran gehen, Vorschläge zu machen, wie und wofür das Geld verwendet werden kann, um den Anspruch darauf nicht zu verlieren. Damit wird sich auch die Politik in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen.

Der Eigentanteil der Stadt von 12,5 Prozent - bei Inanspruchnahme aller Gelder 130000Euro - dürfte dabei das geringere Problem darstellen. Er würde ab 2010 aus der knapp 600000Euro hohen Investitionspauschale zurückbehalten, die die Stadt jährlich vom Land bekommt - gestückelt auf zehn Jahre.

Schwierigkeiten, das Geld auch auszugeben, sieht Ralph Holtze, Leiter der städtischen Gebäudebewirtschaftung nicht. Wir könnten sofort Energiespar-Maßnahmen an Schulen auflegen, die aus Kostengründen für dieses Jahr gestrichen wurden." Dazu gehöre die Wärmedämmung des Dachs an der Grundschule Hobeuken oder eine neue Heizung für die Grundschule Gennebreck.

Für Holtze gehören auch Sportanlagen zum Thema Bildung. Ganz hat er sich noch nicht von der Hoffnung verabschiedet, einige Euro für den dieses Jahr geplanten Sportplatz Haßlinghausen abzweigen zu können. Beim Thema Infrastruktur fällt ihm neben dem Straßenbau auch das Dorfentwicklungskonzept in Herzkamp ein, wo für die Umsetzung einzelner Maßnahmen wieder Geld da wäre.

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