Winterräumdienst: Große Vorräte, wenig Einsätze

Wegen des milden Winters wurde in den Städten weniger gestreut als in den Vorjahren.

Rhein-Kreis Neuss. Auch wenn die Sonne scheint und die ersten Blumen blühen, sind die Mitarbeiter der Stadtwerke Neuss noch im „Wintermodus“. „Ganz beendet ist unser Winterdienst noch nicht, noch am Sonntag haben wir Kontrollfahrten gemacht, weil Temperaturen um den Gefrierpunkt gemeldet worden waren“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Scheer.

Bis Anfang April haben die Kollegen vom Winterdienst noch Bereitschaft, aber schon jetzt steht fest, dass der Winter — im Vergleich zu den beiden Vorjahren — relativ mild war. Lediglich zu sieben Großeinsätzen mit neun Fahrzeugen rückten die Neusser aus. Nur 400 Tonnen Streusalz, deutlich weniger als im Winter zuvor, wurden auf den Straßen in Neuss verteilt. „Der Rest ist trocken gelagert und wird in den nächsten Wintern verbraucht.“

Nach den extrem langen und kalten Wintern 2009/2010 und 2011/2011 hatten die Städte aufgerüstet. In Grevenbroich war das Salz schon im Dezember 2010 ausgegangen, Straßen konnten nicht mehr geräumt werden. Dort wurde zu den üblichen 400 Tonnen Streusalz ein weiteres „Notlager“ mit ebenfalls 400 Tonnen Salz in Plastiksäcken eingerichtet.

Letztendlich wurden laut Rainer Baumgardt, Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV), dann nur 380 Tonnen gestreut. Auch in Meerbusch lagern auf dem Gelände des Bauhofs noch rund 110 Tonnen Salz, während 200 Tonnen auf den Straßen landeten.

In Dormagen wurden insgesamt 50 Tonnen Salz — die gleiche Menge wie in Kaarst — auf den Straßen und Gehwegen verteilt. 2010 war es mit 475 Tonnen fast die zehnfache Menge, dazu kamen 200 Tonnen Split, die in diesem Jahr überhaupt nicht verwendet werden mussten. In Kaarst wurden letztes Jahr sogar 600 Tonnen Streusalz verbraucht.

Zu acht Einsätzen mussten die Dormagener Großfahrzeuge raus, im Vorjahr waren es 37 Einsätze. Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz: „Es war ein entspannter Winter. Wir brauchen nur wenig aufzufüllen, und die Frostschäden an den Straßen sind gering“, sagt der Leiter der Technischen Betriebe Dormagen, Franz Picker. Sein Amtskollege in Kaarst macht sich wegen der großen Mengen übriggebliebenen Streusalzes keine Sorgen: „Wir haben eine gut belüftete Halle, dadurch verliert das Salz nicht an Wirkung und kann im nächsten Winter wieder verwendet werden“, sagt Heinz Kiefer, Leiter des Kaarster Bauhofs.

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