Verletzte bei Unfall mit Salzsäure

Mitarbeiter füllt statt Wasser Salzsäure in die Batterie eines Putzgerätes. Einkaufszentrum wird evakuiert.

Korschenbroich. Eine Verwechslung bei Wartungsarbeiten hat gestern um kurz vor 10 Uhr im Supermarkt am Matthias-Hoeren-Platz in Korschenbroich zu einer Sperrung von vier Geschäften geführt. Kunden erlitten Reizungen der Augen und Atemwege. Einige Betroffene klagten über Übelkeit.

Ein Mitarbeiter einer Servicefirma hatte an einer Reinigungsmaschine Salzsäure statt destilliertes Wasser in die Batterie des Putzgerätes für die Böden eingefüllt. Aufgrund der chemischen Reaktion bekamen die Kunden, die sich zu dieser Zeit in den angrenzenden Geschäften aufhielten, die belastete Luft direkt zu spüren.

Bis auf zwei Personen mit leichten Verletzungen sind alle anderen 15 Betroffenen, die vom Einkaufszentrum am Matthias-Hoeren-Platz in Krankenhäuser eingeliefert wurden, am späten Nachmittag wieder entlassen worden. Auf Rat der Ärzte sollen die beiden verbleibenden beiden Patienten über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Die Feuerwehr evakuierte sofort nach Eingang des Alarms den Supermarkt und die benachbarten Geschäfte. Es wurde ein Sammelpunkt für Betroffene in der Feuerwache Korschenbroich eingerichtet.

Die Geschäfte konnten gegen 14.30 Uhr wieder geöffnet werden. „Wir haben extra einen speziellen Messtechnikwagen von der Feuerwehr in Neuss angefordert, mit dem wir die Luftwerte in den Geschäften vor der Freigabe getestet haben“, erklärt Wehrleiter Frank Baum. „Da auch ein Supermarkt betroffen war, haben wir die Lebensmittelüberwachung des Rhein-Kreises Neuss hinzugezogen.“ Die Experten des Kreises prüften Verpackungen und offene Ware. Säurereste waren nicht nachweisbar.

Die Putzmaschine wurde laut Verwaltung gereinigt, Batterie und Säure wieder sicher verwahrt. Rund 40 Feuerwehrleute waren mehr als fünf Stunden im Einsatz.

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