Segro International: Von Melbourne nach Büttgen

Bereits zum achten Mal finden ab Sonntag die Segro International in der Tespo in Büttgen statt.

Kaarst. Sportliche Großveranstaltungen tun sich schwer in wirtschaftlich ungewissen Zeiten, das gilt besonders für Tennis. Die Anzahl an Turnieren wird zunehmend kleiner. Da ist es schon etwas Besonderes, wenn die Segro International vom 22. bis 29. Januar im Tespo-Sportpark in Büttgen dank stabilem Budget die achte Auflage erlebt.

Ab Sonntag spielen Männer und Frauen im Einzel und Doppel um insgesamt 25 000 Dollar Preisgeld und 200 Weltranglistenpunkte. Erstmals wird zudem von Freitag bis Sonntag parallel ein reines Jugendturnier ausgespielt.

„Mein Organisationsteam hat mich gefragt, ob ich noch ganz dicht bin. Aber ohne Nachwuchsförderung wird Tennis in Deutschland langfristig nicht wieder auf die Beine kommen“, erklärt Turnierchef Marc Raffel.

Für die vielen Helfer sind die ersten beiden Tage die stressigsten. Dann findet die Qualifikation des Future-Turniers statt und der Andrang der Spieler, die auf einen der acht noch freien Plätze im Hauptfeld hoffen, ist groß. Neben den aufgrund ihrer Weltranglistenposition gesetzten Spielern werden vier Wildcards verteilt.

Eine davon erhält der 18-jährige Osterather Patrick Elias. Favorit ist jedoch Jesse Huta-Galung. Der Bundesligaspieler von Blau-Weiß Neuss schied bei den Australian Open in Melbourne in der ersten Runde gegen den Argentinier Carlos Berlocq aus. Unnötig, wie Raffel findet, der jedoch auch bei einem Weiterkommen fest mit dem Niederländer rechnen durfte. Grund: „Spätestens in der dritten Runde hätte er gegen Roger Federer spielen müssen.“

Seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen möchte der Tscheche Jan Mertl, der an Position zwei gesetzt ist und zuletzt 200 Plätze in der Weltrangliste gutgemacht hat. An Position vier folgt mit Philipp Oswald der maßgeblich beste Deutsche. Interessant dürften die Auftritte des Japaners Hiroki Moriya sowie des Kroaten Roko Karanusic sein, der nach längerer Verletzung wieder einen Platz unter den Top 100 anstrebt.

Die zweifache Kaarst-Siegerin Sarah Gronert wird ihren Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen können. „Sie hat sich für Australien entschieden, ist dort aber bereits in der Qualifikation ausgeschieden“, berichtet Raffel.

Nummer eins der Setzliste ist in diesem Jahr die Deutsche Laura Siegemund. Stolz ist Raffel, dass er die Deutsche Meisterin Dinah Pfizenmaier zu einer Teilnahme bewegen konnte. Die 19-Jährige liegt momentan in der Welt auf Rang 265, ist aber im vergangenen Jahr um rund 300 Plätze in der Weltrangliste gestiegen.

Für Zuschauer besonders interessant dürfte ab Dienstag jeweils das Match des Tages sein, das nicht vor 18.30 Uhr startet. Am Final-Sonntag, 29. Januar, beginnt das Endspiel der Damen um 12 Uhr, das der Herren um 14 Uhr.

Weitere Infos: www.atp-kaarst.de

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