Neusser Hockeyspieler räumen groß ab

Schwarz-Weiß wird Mannschaft des Jahres. Horst Busse erhält Sportehrengabe.

Neuss. So knapp waren sie noch dran an einem Titel: Nach dem Viertelfinalsieg gegen Frankenthal und dem überraschenden Erfolg gegen den Club an der Alster im Halbfinale stand der HTC Schwarz-Weiß Neuss Anfang 2008 im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey. Doch der ganz große Erfolg blieb dem Team um Nationalspieler Sebastian Draguhn verwehrt, gegen Rüsselsheim platzte der Traum vom Titel.

Ungeachtet dessen gehörte den Hockeyspielern des HTC Schwarz-Weiß bei der Sportlerehrung der Stadt Neuss am Dienstagabend in der Stadthalle die Bühne. Nach der Auszeichnung zur Mannschaft des Jahres 2008 erhielt Manager Horst Busse auch die Sportehrengabe.

Unter Busse, seit 1950 dem Verein verbunden, erlebten die Schwarz-Weißen eine steile Aufwärtsentwicklung von der Verbands- bis in die Bundesliga. Der Cheforganisator im Hintergrund genießt vereinsintern hohes Ansehen als treibende Kraft im sportlichen Bereich.

Busse gilt bei der Mannschaft aber auch als Vaterfigur, die sich nicht allzu ernst nimmt. Nach der offiziellen Auszeichnung wurden daher einige launige Erinnerungen der Aktiven an Erlebnisse mit dem Manager vom Band eingespielt. So meine Busse im Vorfeld eines Auswärtsspiels jedes Mal, die beste Abkürzung zu kennen, nur um dann wenig später verzweifelt im Vereinsheim anzurufen, weil er sich wieder verfahren habe.

Kapitän Thomas Draguhn sieht seinen Manager in einer Reihe mit Uli Hoeneß und Rainer "Calli" Calmund. Und ein anderer berichtet davon, dass Busse nach einem Sieg immer Freibier für die Rückfahrt spendieren und das gesamte Team auch mal kollektiv zum Pinkeln ins Freie beordern würde - notfalls mitten auf der Fleher Brücke.

Natürlich kamen auch andere erfolgreiche Sportler aus Neuss zu Wort. Etwa Ringer Samet Dülger ("Auf der Matte bin ich ein anderer Mensch"), der in Bergheim wohnt und dort lange Zeit Nachbar von Lukas Podolski war. Auf den ist das Talent des KSK Konkordia Neuss aber nicht so gut zu sprechen. "Nase zu weit oben", lautet sein Urteil. Ohnehin sei Podolski kein Typ, "mit dem man so richtig reden kann".

Dass Stabhochspringer Karsten Dilla vom TSV Bayer Dormagen eigentlich ein waschechter Neusser ist, der seine Wurzeln in Grimlinghausen hat, dürfte nur noch wenigen bekannt sein. Warum er vom Fußball zur Leichtathletik gewechselt ist? "Die haben sich auf dem Spielfeld immer nur angeschrieen, das war nicht so mein Ding", erinnert sich Dilla, der als langfristiges Ziel angibt, als dritter deutscher Stabhochspringer die sechs Meter überqueren zu wollen.

Die kurzweilige Show mit hochklassigen Unterhaltungselementen - die Tanzformation der TSG Quirinus oder die Komiker-Pantomimen Trifoli - wartete zum Abschluss mit einem Aha-Erlebnis auf. Denn wem beim RTL-Trailer im Vorfeld von Übertragungen zur Handball-WM die beteiligten Akteure schon bekannt vor kamen, der weiß dann, dass es sich dabei um Bundesliga-Spieler des TSV Dormagen handelt.

Im TV-Kasten: Torwart-Hüne Matthias Reckzeh, der sich bei einem Siebenmeter-Wettbewerb in der Stadthalle mit fünf der ausgezeichneten Neusser Sportler ins Bühnen-Tor stellte. Sieger wurde - wie sollte es an diesem Abend anders sein - mit Jannik Otto ein Hockeyspieler.

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