Die vierte Kunststoffbahn ist bereits beschlossen, wann sich aber an der Neusser Weberstraße die Sportler unter professionellen Bedingungen endlich Sprint-Duelle liefern können, ist noch nicht geklärt. Nicht nur die Neusser Leichtathleten hoffen, dass es spätestens im nächsten Jahr endlich so weit sein wird.

Die Stadt Neuss mit ihren 150 000 Einwohnern wäre dann die vorletzte unter den den NRW-Großstädten, die das Aschenbahn-Zeitalter hinter sich lassen würde. Nur Mülheim an der Ruhr bleibt ohne Kunststoffbahn. Dass es in Neuss aus diesem Grund schon viel Kritik gegeben hat, kann man sich vorstellen. Die Athleten weigern sich schlicht, auf Asche in die von Spikes-Dornen aufgerissenen Löcher des Vordermanns zu treten.

Vielen Sportabiturienten bleibt dies bei ihren 100-Meter-Läufern in den Abi-Sportprüfungen vorerst auch weiterhin nicht erspart — was sich nachteilig auf die Sportnote auswirkt.

Zum Vergleich: Düsseldorf hat ein Dutzend Sportplätze mit einer Rundlaufbahn aus Kunststoff. Davon werden zwar längst nicht alle für die Leichtathletik benötigt, aber der Leichtathletik hat die Modernisierung einen enormen Aufschwung gebracht. Der ART ist in der deutschen Vereins-Rangliste sogar erstmals an der LAV Bayer Uerdingen vorbeigezogen und schon Siebter.

Erfreulich für den TSV Bayer Dormagen ist die Platzierung in der deutschen Vereinsrangliste. Ohne die abgewanderten Stabhochsprung-Stars Björn Otto und Karsten Dilla konnte der 13. Platz des Jahres 2012 zwar nicht gehalten werden, aber erstmals zog man als 15. mit sieben Punkten Vorsprung an der Kölner Sporthochschule vorbei (16.), die bekanntlich besondere Förderung aus öffentlichen Kassen erfährt. Im Vorjahr hatten beide Vereine noch gemeinsam auf Rang 13 in der DLV-Vereins-Rangliste gestanden.