Jugendhandball/Neusser HV: So gut war das Team noch nie

190 Teams mit fast 3000 jungen Sportlern aus 14 Nationen ermittelten an Pfingsten in 13 Hallen wieder ihre Sieger in neun Jugendklassen. Der Veranstalter des Quirinus Cups stiehlt der starken Konkurrenz am Finaltag die Show.

Neuss. So gut war der Neusser HV schon lange nicht mehr: Bei der gemischten E-Jugend sowie der weiblichen B- und A-Jugend gewann der Veranstalter des Quirinus-Cups am Finaltag in der rappelvollen Hammfeldhalle die Finalspiele.

Und da die männlichen D-Junioren noch einen dritten Platz beisteuerten, führte bei der Vergabe des Super-Cups beim größten Jugend-Handballturnier in Deutschland kein Weg vorbei am Verein aus Neuss. Es war der erste Cup-Gewinn seit 1997.

190 Teams mit fast 3000 jungen Sportlern aus 14 Nationen ermittelten an Pfingsten in 13 Hallen wieder ihre Sieger in neun Jugendklassen. Seit Jahren wurde die Teilnehmerliste erstmals wieder ein bisschen abgespeckt. Mit positivem Ergebnis: "Alles ist erschreckend glatt gelaufen", bilanziert der NHV-Vorsitzende Holger Trappen ironisch.

Keine Verletzten, keine Jugendlichen, die in den Sporthallen, wo sie zum Teil übernachteten, betrunken aus der Rolle gefallen sind, und keine Busse, die auf der langen Strecke von Osteuropa nach Neuss unterwegs ihren Geist aufgaben: Die 27.Auflage des Quirinus Cups wird nicht nur aus sportlicher Sicht in den Annalen des Turniers eine positive Beurteilung erhalten.

Und insbesondere der Finaltag hätte in der Rückschau sogar noch besser abschneiden können, denn den Schotterparkplatz an der Hammfeldhalle, der zur "Fressmeile" umfunktioniert wurde, wollte eine Sponsor im Vorfeld pflastern lassen. Doch der Kreis verweigerte die Zustimmung. "Da haben wir irgendwie nicht zueinander gefunden", drückt sich Organisationschef Wolfgang Spangenberger diplomatisch aus.

Ein anderer Geldgeber übernahm dagegen die Kosten für die professionellen Ordner, deren Einsatz erstmals vorgeschrieben war. "Das hätte uns sonst finanziell sehr weh getan", so Trappen.

Der NHV-Vorsitzende strahlte am Pfingstsonntag mit der Sonne um die Wette, denn mit einem derart positiven Abschneiden seines Vereins war angesichts der starken Konkurrenz nicht unbedingt zu rechnen. Den Auftakt machte die gemischte E-Jugend mit einem 10:9-Sieg in einem spannenden Finale gegen den TV Palmersheim.

Dass die Jugendarbeit beim Neusser HV vor allem im weiblichen Bereich unter den Trainern Felix Linden und Jörg Hermes keinen Vergleich zu scheuen braucht, bewiesen dann B- und A-Juniorinnen. Die B-Jugend besiegte in einem einseitigen Endspiel den TSF Ditzingen mit 17:10, der Gegner aus der Nähe von Stuttgart hatte dem Tempo-Handball der Neusserinnen nichts entgegenzusetzen.

Dramatisch verlief das Finale bei der A-Jugend. Gegen den Turnerbund Wülfrath hatte der NHV zwar ständig knapp in Führung gelegen, kassierte in der Schluss-Sekunde per Freiwurf aber noch den Ausgleich. In der Verlängerung war es schließlich Judith Günther, die den entscheidenden Treffer zum 13:12 erzielte.

Das Pendant bei der männlichen Jugend war die HSG Düsseldorf, die bei der B-Jugend die Hünen von Fortuna Chisinau aus Moldawien mit 15:11 besiegten und bei der A-Jugend die SG Leutershausen gar mit 16:8 aus der Halle schossen.

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