Handball: Wichtiges Duell der Aufsteiger

Sonntag gastiert Dormagen um 17 Uhr beim Tabellenletzten GSV Eintracht Baunatal.

Routinier Andreas Simon kehrt Sonntag in den Kader zurück. Foto: H. J. Zaunbrecher

Routinier Andreas Simon kehrt Sonntag in den Kader zurück. Foto: H. J. Zaunbrecher

Dormagen. So etwas nennt man ein „Vier-Punkte-Spiel“. Will heißen: In der Auseinandersetzung der beiden Neulinge GSV Eintracht Baunatal und TSV Bayer Dormagen, die Sonntag um 17 Uhr von den Unparteiischen Hurst/Krag in der Rundsporthalle an der Friedrich-Ebert-Allee angepfiffen wird, geht es um mehr als jene zwei Zähler, die gemeinhin in einem Handballspiel vergeben werden. Und das für beide.

Das verdeutlicht ein Blick auf die Tabelle: Die Gastgeber zieren mit erst einem Sieg und einem Unentschieden das Tabellenende, die Dormagener stehen mit 7:17 Zählern auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. „Mit einem Sieg könnten die zu uns aufschließen“, sagt TSV-Trainer Jörg Bohrmann. Und ergänzt: „Wenn wir gewinnen, haben wir schon ein bisschen Distanz zum Tabellenende.“

Das Aufsteigerduell wird, so steht zu erwarten, deshalb vor allem eine Sache des Kopfes. Und da sieht Bohrmann leichte Vorteile auf Seiten seiner Schützlinge: „Baunatal muss dieses Spiel gewinnen.“ Sein Kollege Ralf Horstmann möchte nicht widersprechen: „Wenn wir beweisen wollen, dass wir in diese Zweite Liga hinein gehören, dann ist jetzt die Zeit dafür reif“, erklärt er. Horstmann weiß auch, dass der Kopf da zum Problem werden kann.

Er mahnt an, auch in „Schicksalsspiele mit Freude und Zuversicht“ zu gehen: „Wir machen uns selbst schon genug Druck, das haben die letzten Spiele gezeigt. Mehr würde noch mehr lähmen.“Druck hat auch Jörg Bohrmann keinen gemacht in den Tagen nach dem 22:22 bei TuSEM Essen, so sehr er sich am Dienstagabend auch über das Zustandekommen dieses Punktverlustes geärgert hatte, ist der 46-Jährige überzeugt. „Ruhe bewahren und weiter arbeiten“ seien jetzt die Tugenden, die nicht nur von der Mannschaft, sondern auch vom Trainerteam beherzigt werden müssten.

Außerdem habe er „der Mannschaft nichts vorzuwerfen. Sie hat sich exzellent an die taktische Marschroute gehalten, wir waren spielerisch klar besser.“ Und dass seine Schützlinge das gegnerische Tor nicht träfen, ließe sich mit Druck nicht beheben: „Es verwirft ja keiner absichtlich. Da fehlt den Jungs einfach die Lockerheit.“ Gleichwohl verhehlt er nicht, „dass wir in der Tabelle wesentlich besser dastehen könnten, wenn wir die machbaren big points auch gemacht hätten.“

Weil aber bisher als zählbare Erfolge nur die Siege in Henstedt-Ulzburg (32:27), über Hüttenberg (22:17) und Coburg (33:29) sowie das Remis in Essen zu Buche stehen, hat der Dormagener Trainer folgende Marschroute festgelegt: „Bis Weihnachten noch das eine oder andere Pünktchen holen, um nicht den Anschluss zu verlieren, und dann in der WM-Pause die Grundlagen dafür legen, um ab Februar anzugreifen.“ Klingt gut. Klänge in Bohrmanns Ohren noch besser, „wenn wir aus den nächsten beiden Spielen in Baunatal und gegen Saarlouis zwei Punkte holen würden.“

Wobei er unterbewusst Sonntagnachmittag wohl mit einem Unentschieden rechnet, anders ist seine Einschätzung: „Wir sind da nicht Favorit, aber auch nicht Außenseiter“, kaum zu interpretieren. Wobei statistisch gesehen die Gäste leicht im Vorteil sind, haben sie doch die anderen beiden Aufsteigerduelle in Henstedt und gegen Coburg gewonnen. Personell steht ihm der Kader von Dienstagabend zur Verfügung plus Andreas Simon, der nach seiner Reizung der Patellasehne „zu 90 Prozent einsatzfähig“sein sollte. Patrick Hüter hingegen fällt mit Bänderriss vier bis sechs Wochen aus.

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