Fußball-Bezirksliga: OSV hat Hybridrasen für sich entdeckt

Osterather wollen dafür auf den versprochenen Kunstrasenplatz verzichten.

Osterath. Bösinghoven hat einen, Strümp auch und Büderich sowieso. Nur der OSV Meerbusch in Osterath wird seit vielen Jahren von Politik und Verwaltung vertröstet, wenn es am Krähenacker um den Umbau des Tennen- in einen Kunstrasenplatz geht.

Das Argument ist bekannt: Die Kassen seien leer, hieß es stets, so dass ein Sperrvermerk den möglichen Baubeginn bis heute verhindert hat.

Gut möglich, dass die Parteien bei ihren Haushaltsberatungen jetzt aber noch einmal ganz genau hinsehen, denn der Osterather Sportverein hat sich mit einem Kompromissvorschlag an Politik und Verwaltung gewandt und hinter den Kulissen bereits dafür geworben.

Es geht um einen Hybridrasen, der neben Natur- auch Kunstrasenfasern beinhaltet und dadurch Schnee und Frost besser trotzen soll. „Wir haben noch kein konkretes Angebot eingeholt, Fachleute haben uns aber bestätigt, dass der Bau rund 200 000 Euro billiger als ein Kunstrasen sein soll“, sagt der Vorsitzende Wolfgang Gerke. Die Baukosten für einen normalen Kunstrasen liegen in der Regel bei rund 500 000 Euro.

„Das verstehe ich auch als eine Art Entgegenkommen unsererseits, denn uns wurde seit Jahren viel versprochen, aber wenig gehalten“, so Gerke, der den OSV zudem in einer Vorreiterrolle sieht: „Das könnte für andere Vereine ebenfalls eine adäquate Lösung sein.“

Vertreter des OSV hatten in den vergangenen Wochen Termine mit Rat und Verwaltung und haben sich auch bei Borussia Mönchengladbach ein Hybridfeld angeschaut. „Die haben dort eine Teilfläche hergerichtet, die sie als Kopfballpendel- und Torwarttrainingsplatz nutzen. Die Beanspruchung ist also groß, und nicht nur der Platzwart ist begeistert“, berichtet Geschäftsführer Sebastian Runge.

Auch er ist überzeugt, dass man mit einem Hybridrasen leben könne. „Es ist nicht ideal, genügt aber unseren Ansprüchen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren als verlässlicher Partner erwiesen und wollen gerne dazu beitragen, dass die Stadt Geld spart“, sagt Runge.

Wichtig sei, dass überhaupt etwas passiere — und das nach Möglichkeit schon nächstes Jahr. Denn nicht nur der Naturrasen müsste bei entsprechend schlechter Witterung immer wieder gesperrt werden, auch der zweite, ältere Ascheplatz verfüge nicht mehr über eine tragfähige Deckschicht und könne kaum mehr genutzt werden.

Auf eben diesem Platz soll der Hybridrasen nun errichtet werden. Ob die Voraussetzungen dafür ausreichend sind, das soll jetzt der Fachbereich für Grünflächen prüfen, so Runge.

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