Fechten: Mannschaften sollen es bei der EM jetzt richten

Auch die Dormagener Herren bleiben in der Einzelkonkurrenz bei der EM ohne eine Medaille.

Fechten: Mannschaften sollen es bei der EM jetzt richten
Foto: TSV Bayer

Dormagen. Gute Platzierungen, aber keine Medaille. Auch die männlichen Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen blieben bei den Fecht-Europameisterschaften in Straßburg ohne eine Medaille. Dabei war ausgerechnet Richard Hübers, der erst aufgrund der Verletzung von Nicolas Limbach in den EM-Kader des Deutschen Fechterbundes gerückt war, bester Deutscher. Der 21-Jährige belegte einen starken achten Rang.

Lange roch es sogar nach einer Medaille für die deutschen Säbelfechter. Hübers hatte sich mit Siegen gegen Piotr Mateisin (Mazedonien, 15:9), den Ukrainer Dmytro Pundyk (15:10) und den starken Ungarn Andras Szatmari (15:13) in das Viertelfinale vorgekämpft und war nur noch einen Sieg von Edelmetall entfernt. Im Viertelfinale wartete dann allerdings der amtierende Weltmeister Veniamin Reshetnikov. Bis zum 9:9 schnupperte Hübers an einer echten Sensation, doch dann zog der Favorit davon und siegte 15:9 gegen den TSV-Fechter.

Auch Benedikt Wagner wurde den Ansprüchen zunächst gerecht. Wagner wurde nach einer fehlerfreien Vorrunde an Rang eins gesetzt und siegte im Tableau der besten 32 souverän mit 15:6 gegen den Polen Mikolaj Grzegorek. Eine Runde später war für ihn dann aber gegen den Italiener Enrico Berre Schluss, der Dormagener verlor 12:15 und wurde am Ende Neunter. Eine Runde früher mussten Matyas Szabo und Max Hartung die Segel streichen.

„Eine Medaille wäre natürlich das i-Tüpfelchen auf Richards Leistung gewesen, aber wir werden in der Mannschaft noch einmal voll auf Angriff gehen und diese EM dann hoffentlich mit Edelmetall beenden“, gab sich Bundestrainer Vilmos Szabo nach dem Einzel optimistisch.

Bereits im Vorfeld der Europameisterschaften hatten die Dormagener den Teamwettbewerb als beste Möglichkeit auf Edelmetall ausgemacht. Hartung, Wagner, Szabo und Hübers glauben an die Kraft des Kollektivs, wenn sie morgen am letzten Tag der EM gemeinsam auf die Planche gehen werden. „Das Quartett hat auf jeden Fall das Potenzial für eine Medaille“, so TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald, der glaubt, „dass wir mit den Leistungen des Einzelwettbewerbs schon ganz nah dran sind. Aber die Jungs werden sich pushen und noch eine Schippe drauflegen“.

Bereits heute will das Damen-Quartett Sibylle Klemm, Anna Limbach, EM-Debütantin Judith Kusian (alle TSV Bayer Dormagen) und Alexandra Bujdoso (Koblenz) sich in Bestform präsentieren. Für die Vier wäre eine Platzierung unter den Top Acht ein Achtungserfolg.

„Darüber hinaus müsste gegen die starken Nationen wie etwa Russland schon alles passen“, so Kawald. Aber die Siebte im Einzel, Anna Limbach, glaubt auch hier an die Kraft des Teamgeists: „Fechten im Team ist immer etwas besonderes. Da wachsen schon mal Fechterinnen über sich hinaus, die man vorher gar nicht auf der Rechnung hatte. Warum sollte uns das nicht gelingen?“

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