Citylauf: Johnstone läuft Streckenrekord

Zugleich stellte er über zehn Kilometer eine persönliche Bestzeit auf. Insgesamt gingen bei dem Event mehr als 2600 Läufer an den Start.

Citylauf: Johnstone läuft Streckenrekord
Foto: Andreas Woitschützke

Grevenbroich. Die Teilnehmerzahl des Neusser Sommernachtslaufs (2892) haben sie in Grevenbroich zwar nicht geknackt. Dennoch gehört der Grevenbroicher Citylauf bei seiner erst vierten Auflage längst zu den drei größten Leichtathletik-Events des Rhein-Kreises. In einer prall gefüllten Innenstadt — und das ist in Grevenbroich nun wirklich nicht alltäglich — sahen die Zuschauer 2661 Starter, die vorbei an Rathaus, Park, Schloss und Erft liefen. Über zehn Kilometer entwickelte sich ein Spitzenkampf, den Nikki Johnstone deutlich für sich entschied. In starken 31:08 Minuten lief der Schotte eine neue Karrierebestzeit.

Citylauf: Johnstone läuft Streckenrekord
Foto: Andreas Woitschützke

Bernd Juckel, Organisator

Citylauf: Johnstone läuft Streckenrekord
Foto: Andreas Woitschützke

„Ich glaube, man kann schon sagen, dass ich in der Form meines Lebens bin“, sagte der 34 Jahre alte Sieger, der seine jüngst beim Sommernachtslauf aufgestellte Bestmarke (31:14) schon wieder unterbot. Obwohl er in Habtom Tedros (TG Neuss) und Vorjahressieger Maciek Miereczko starke Konkurrenz hatte, war gegen Johnstone einfach nicht anzukommen.

Miereczko gab dabei schon vor dem Startschuss zu, dass er sich aktuell nicht in Bestform befinde, und spornte den Schotten an, seine Grevenbroicher Rekordzeit (32:18) zu pulverisieren. Im Vorjahr hatte Johnstone noch 32:26 Minuten gebraucht. Dieses Mal zeigte er seine ganze Klasse: Früh setzte sich der Lehrer der Internationalen Schule am Rhein (ISR) von seinen beiden Hauptkonkurrenten ab und schien fest entschlossen, sogar die 31-Minuten-Mauer zu knacken.

Warum er mit Mitte 30 so schnell wie nie zuvor ist, weiß er selbst nicht. „Vielleicht liegt es daran, dass ich in diesem Jahr viel Marathon gelaufen bin. Ich liebe das Laufen einfach“, sagte Johnstone.

Tedros, der sich über „ein tolles Rennen mit viel Spaß“ freute, konnte in 32:27 Minuten nicht folgen, Miereczko, der für den VfB Erftstadt startet, kam in 32:44 Minuten als Dritter ins Ziel. Verpasst hat das Podium hingegen Noureddine Mansouri, der nach seiner Nachmeldung noch als Geheimfavorit galt. „Er war am Telefon sehr selbstbewusst und hat gesagt, dass er diesen Lauf auf jeden Fall gewinnen kann“, sagte Bernd Juckel, der dem vierköpfigen Organisationsteam des Citylaufs angehört. Mansouri vom TuS Köln rechtsrheinisch konnte das Tempo des Führungstrios aber nicht lange mitgehen und wurde in 33:31 Minuten Vierter.

Bei den Frauen setzte sich eine Nachmelderin durch: Felicitas Vielhaber (TuSEM Essen) kam in 38:10 völlig ausgepumpt im Ziel am Rathaus an. Ihr folgten Jule Hedwig (SG Baden Kartom/39:14) und Katja Kanditt (Mönchengladbacher LG/41:11).

Beim „flotten Fünfer“ gab es zuvor einen Zweikampf um den Sieg. Philipp Wolfgarten hatte den längeren Atem und setzte sich in 17:56 Minuten mit sieben Sekunden Vorsprung vor dem Dormagener Paul Seliger durch. Eng war es auch bei den Frauen: Fabiana Niemann, ebenfalls von der LAV Dormagen/Uerdingen, gewann in 21:21 Minuten vor Bernadette Matuschek (Erftstadt), die fünf Sekunden Abstand hatte, und Ana Winkler (TV Jahn Kapellen), die in 21:30 Minuten ins Ziel lief.

Auch abgesehen von den hochklassigen Duellen an der Spitze des Feldes konnte Juckel, der den Lauf mit seiner SG Neukirchen/Hülchrath organisiert, ein positives Fazit ziehen: „Wir hatten zum Schluss ein tolles Rennen. Aber das war grundsätzlich eine super Veranstaltung.“ Schon jetzt ist der Lauf für ihn nicht mehr wegzudenken: „Als wir vor vier Jahren angefangen haben, haben wir mit 600 Teilnehmern gerechnet und es sind sofort 1000 geworden. Seitdem haben wir uns fast verdreifacht. Das ist ein richtiges Event geworden, auf dem Marktplatz ist etwas los und auch die Firmen und Geschäfte ziehen mit. So macht das Spaß“, sagte Juckel.

Vor dem Fünf-Kilometer-Lauf hatte er in einer bewegenden Rede an den Läufer erinnert, der im Vorjahr unter tragischen Umständen auf der Strecke zusammenbrach und später verstarb. Dessen Familie war ebenfalls vor Ort.

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