Neusser Schulpreis: Soziales Netzwerk an der Schule

Preisverleihung: An der Görresschule wurden neun Schulen aus dem Kreis ausgezeichnet.

Neuss. Schule muss Spaß machen, Neugierde wecken und zu Teamarbeit anregen. Das gelingt freilich im Unterricht, aber am leichtesten mit eigenständigen Projekten außerhalb der normalen Schulstunde. "Lob verleiht Flügel und motiviert", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke vor über 60 Kindern, Eltern und Lehrern, die Mittwochvormittag zur Schulpreisverleihung der WZ in die Neusser Görresschule gekommen waren.

Die bewährte sich bestens als Gastgeber. Jungen und Mädchen der Projektgruppe "Jedem Kind seine Stimme" gaben eine überzeugende Kostprobe. Electronic Partner und die Westdeutsche Zeitung wollen mit dem Schulpreis besondere Leistungen und Engagement honorieren. Die Auszeichnung war in diesem Jahr mit insgesamt 7500 Euro dotiert. Der Preis wurde zum zweiten Mal in Neuss und erstmals für den gesamten Rhein-Kreis Neuss ausgelobt. Aus den Bewerbungen um den Schulpreis wählte die Jury neun Siegerschulen aus.

Ob bewegte Schule, Leseförderung oder Schulhofumgestaltung - ob Neuheit oder etabliertes Programm: Auf die Nachhaltigkeit kam es an. Auf Beiträge, die das Funktionieren der Schulgemeinschaft leichter machen. Auf Initiativen, die Kinder und Jugendliche im Schulalltag besonders motivieren und kreativ herausfordern.

Bewerben konnten sich Grundschulen, weiterführende Schulen sowie Förderschulen und Berufskollegs. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zeichnete die drei Gewinner in der Kategorie Förderschulen/Berufskollegs aus. Den ersten Preis erhielt hier die Martinus-Förderschule aus Kaarst mit dem Projekt "Beratung und Begleitung". Um die Kinder individuell besser fördern zu können, wurde an der Schule ein engmaschiges soziales Netzwerk aufgebaut.

Um ein Buch wirklich lesen zu können, braucht es Konzentrationsvermögen, Durchhaltekraft und Wahrnehmungsvermögen, damit Gelesenes bei den Kindern und Jugendlichen in das bisher erkannte Weltbild eingeordnet werden kann. Die Gebrüder-Grimm-Schule will mit ihrem Projekt "Leseförderung durch Adventskalender" die Jungen und Mädchen zum Lesen animieren. Dafür gab’s von der Jury den ersten Preis, den der Beigeordnete Stefan Pfitzer stellvertretend für den Schirmherrn Bürgermeister Herbert Napp überreichte.

Die drei Preise bei den weiterführenden Schulen wurden von Jörg Ehmer, Sprecher der Geschäftsführenden Direktoren von Electronic Partner, übergeben. Den ersten mit 1250 Euro dotierten Preis konnte sich hier die Realschule Holzheim mit ihrer Lesepaten-AG sichern. Der dritte Preis in Höhe von 500Euro ging an die Internationale Schule am Rhein (ISR). Die 16-jährige Saina Klein und ihre Klassenkameraden bieten in ihrem Projekt kostenfreien Nachhilfeunterricht für Schüler aller Jahrgangsstufen an.

"Toll, wenn sich Schüler untereinander in ihrer Freizeit helfen", lobte Ehmer. Mit dem Projekt "Asterix in Novaesium" begeisterte auch die Joseph-Beuys-Schule: Die Schüler entwickelten aus dem Comic "Asterix in Novaesium" ein Drehbuch, aus dem später ein Trickfilm entstand. Dafür gab es einen mit 750 Euro dotierten zweiten Preis. Sportlich geht es in der Grundschule Glehn zu, die den dritten Platz für ihr Projekt "Wir holen die WM nach Glehn" belegte. Hier steht nicht die Leistung, sondern Bewegung und Gemeinschaft im Vordergrund.

Chefredakteur Martin Vogler hob abschließend hervor: "Bildung in vielerlei Hinsicht ist letztlich das Beste, was wir jungen Menschen mit auf den Weg geben können."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort