Pyrotechnik: Profi für den lauten Knall

Der Grevenbroicher Sascha Krumbach ist einer der gefragtesten Pyrotechniker — für Stadtfeste ebenso wie als TV-Experte.

Grevenbroich. Einen kräftigen Vorgeschmack auf das Silvester-Feuerwerk gab es in Grevenbroich bereits am Sonntag: Sascha Krumbach und seine Mitarbeiter vom „Pyroteam Düsseldorf“ schossen aus etlichen Batterien ungezählte Leuchtkörper in den Abendhimmel. Gut 2000 Menschen guckten zu — und viele von ihnen zückten anschließend ihre Portemonnaies. Denn pünktlich zur Mitternacht begann der Lagerverkauf auf dem Telekom-Gelände an der Nordstraße.

Da Krumbach nur Profi-Material anbietet, kamen die Kunden aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern angereist. Zehn Tonnen Feuerwerkskörper — sicher gelagert in Containern — warten dort darauf, nach dem Neujahrs-Countdown in die Luft geschossen zu werden.

Das Geschäft läuft gut für den 37 Jahre alten Grevenbroicher — nicht nur beim Böller-Verkauf. Mittlerweile gehört sein Unternehmen zu den größten Feuerwerks-Veranstaltern in Deutschland. Auf vielen großen Festen — wie dem Schützenfest in Neuss — sorgt er für das Tüpfelchen auf dem „i“.

Dementsprechend ist Sascha Krumbach längst ein gefragter Gast in vielen TV-Studios. Dort gibt er Experten-Tipps und sorgt für die eine oder andere funkensprühende Überraschung. So setzte der Pyrotechniker in diesem Sommer im Auftrag des RTL-Magazins „Extra“ einen Heiratsantrag mit Musik, Raketen und brennenden Schriftzügen in Szene.

„Dass das so gut laufen würde, hätte ich mir niemals gedacht“, sagt Sascha Krumbach, der zunächst als Büroinformations-Elektroniker arbeitete, bevor er den Schritt in die Veranstaltungsbranche wagte. Den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Pyrotechniker legte er vor sieben Jahren bei der Hochzeit eines befreundeten Paares, dem er ein kleines Feuerwerk schenkte. „Ich habe danach rasch gemerkt, dass es für so etwas eine Nachfrage gibt — und mich dann selbstständig gemacht“, sagt Sascha Krumbach. Bereut hat er es nicht.

Fast das ganze Jahr über ist der Grevenbroicher mit seinem Team im Einsatz. „Offenbar haben wir Maßstäbe gesetzt. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die uns kopieren — allerdings schlecht“, meint Krumbach. Zum einen ärgern ihn diese Plagiate, andererseits freut er sich auch mitunter diebisch darüber: „Die Kopien sind nicht professionell genug.“

Raketen in den Himmel zu schießen reiche alleine nicht aus, auch das Drumherum müsse stimmen. „Der Zuschauer muss ein Erlebnis haben, das fängt bei der Musik an und hört bei Feuerschalen auf, mit denen wir unser Set dekorieren“, berichtet der 37-Jährige.

Am Mittwoch sorgt sein „Pyroteam“ an vier verschiedenen Orten für einen farbenprächtigen Rutsch ins neue Jahr; unter anderem auf Schloss Lerbach in Bergisch-Gladbach. Und dann? „Dann gibt es erst einmal eine Pause, bevor im Frühjahr die Saison mit Hochzeiten, Schützenfesten und anderen Veranstaltungen beginnt“, erklärt der Grevenbroicher.

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