Olympia 2016: Noch viel Arbeit bis Rio de Janeiro

Zwölf Sportler aus dem Rhein-Kreis können sich Chancen ausrechnen, die Qualifikation für die Sommerspiele zu schaffen.

Olympia 2016: Noch viel Arbeit bis Rio de Janeiro
Foto: dpa

Rhein-Kreis Neuss. Der Weg nach Rio de Janeiro ist weit — 9570 Kilometer sind es Luftlinie von Neuss bis in die brasilianische Metropole an der Copacabana. Und der Weg nach Rio ist lang, zumindest für jene Sportler, die hoffen, dort bei den 31. Olympischen Sommerspielen dabei zu sein: 583 Tage sind es noch, bis am 5. August 2016 das Olympische Feuer im Schatten des Zuckerhuts entzündet wird.

Ein Dutzend Athleten aus dem Rhein-Kreis, fünf Sportlerinnen und sieben Sportler, darf sich nach heutigem Stand Hoffnungen machen, in Rio dabei zu sein. Alle, so viel ist sicher, werden es nicht schaffen — egal, wie sehr sie sich in den anstehenden Qualifikationswettkämpfen auch bemühen.

Fast schon tragisch, dass (mindestens) zwei der aktuell erfolgreichsten zu Hause bleiben müssen. Denn im olympischen Vierjahreszyklus wird stets eine Fechtdisziplin nur als Einzelwettbewerb ausgetragen — 2016 trifft dieses Schicksal ausgerechnet die Säbelfechter.

Will heißen: Aus der rein Dormagener Equipe, die im Juli bei den Weltmeisterschaften im russischen Kazan den ersten Mannschaftstitel überhaupt im Säbelfechten für Deutschland gewann, können sich maximal zwei Fechter für Rio de Janeiro qualifizieren. „Und das wird schwer genug“, sagt Bundestrainer Vilmos Szabo, der von „einem sicheren und einem 50:50-Platz“ in der olympischen Konkurrenz ausgeht, um die sich vier seiner Schützlinge streiten.

Weil das Rennen zwischen ihnen vollkommen offen ist, gehören alle vier dem zwölfköpfigen „Olympia-Perspektivteam 2016“ an, das der Rhein-Kreis Neuss und die Sparkassenstiftung Sport jetzt auf den Weg nach Rio schickten — und das sie bis dahin finanziell unterstützen werden.

Nicolas Limbach, Teamkapitän

„Wir steigen bewusst so früh in die Förderung ein, damit die Athleten sich auf ihre nationale Qualifikation konzentrieren können“, sagt Jürgen Steinmetz, stellvertretender Landrat des Rhein-Kreises und zweiter Vorsitzender der Stiftung Sport. Gefördert wird, so lange die Chance auf eine Olympia-Qualifikation besteht, „und mit den zwölfen ist der Laden auch nicht zu, auch andere Athleten haben die Möglichkeit, sich noch für das Perspektivteam zu qualifizieren.“

Nicolas Limbach, nach Peking 2008 (Neunter) und London 2012 (Fünfter) zum dritten Mal dabei, findet das eine gute Sache: „Nicht nur wegen der finanziellen Förderung. Der Teamgedanke gibt einem zusätzliche Motivation.“ So sehen das auch die Neulinge: „Es macht Spaß, sich mit den anderen Sportlern auszutauschen“, bemerkt Ruderin Alexandra Höffgen. Die traf bei der Teampräsentation Laura Mertens wieder — beide waren schon 2010 bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur dabei, Mertens auf der Ringermatte, Höffgen noch als Basketballerin. Jetzt streben beide nach Rio, „das zeigt doch, dass unsere Förderprinzipien richtig sind,“ findet Jürgen Steinmetz.

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