Zum Girls’ Day darf eine Neusser Schülerin ins EU-Parlament

Myrvete Mustafi interessiert sich für politische Zusammenhänge.

Zum Girls’ Day darf eine Neusser Schülerin ins EU-Parlament
Foto: Andreas Woitschützke

Nordstadt. Von der Begeisterung, die Myrvete Mustafi für Politik aufbringt, muss sie kaum erzählen: Wer mit ihr spricht, hört sofort, wie wichtig es der Zehntklässlerin ist, die großen Zusammenhänge zu verstehen. Bei einem Praktikum in einem Parteibüro Anfang des Jahres wurde dieses Interesse noch angefacht, jetzt soll es belohnt werden: Gemeinsam mit zwei anderen Schülerinnen fährt sie zum „Girls’ Day“ nach Brüssel und besucht das Europaparlament.

Myrvete Mustafi, Schülerin

„In der Schule hat mich schon immer Sozialwissenschaft und Politik am meisten interessiert“, sagt Mustafi. Sie engagiert sich als Stufensprecherin. Im Januar setzte sie zum ersten Mal einen Fuß in die „große“ Politik. Als Praktikantin bei der Düsseldorfer SPD nahm sie zwei Wochen lang an Konferenzen teil, schrieb Pressemitteilungen und besuchte den NRW-Landtag — der ist einer der Gründe, warum sich die 16-jährige Neusserin beim Praktikumsplatz für Düsseldorf und nicht ihre Heimatstadt entschieden hatte. „Ich komme zwar aus Neuss, wollte aber lieber in die Hauptstadt, weil ich da Einblick in die Arbeit der Landtagsabgeordneten bekommen konnte“, erzählt Mustafi. Während dieser Zeit hörte Sie auch von der Möglichkeit, sich für die „Girl’s Day“-Fahrt nach Brüssel zu bewerben.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mich da gegen meine Mitbewerberin durchsetzen würde“, sagt Mustafi. Jetzt freut sie sich, am 26. und 27. April zu den drei Mädchen zu gehören, die ins politische Zentrum der EU fahren, durch das Parlament geführt und Abgeordnete kennenlernen werden. Besonders gespannt ist sie auf das Treffen mit der SPD-Europaabgeordneten Petra Kammerevert, die gleichzeitig in der Delegation für Albanien ist — Mustafi selbst hat albanische Wurzeln. Dass ihr Interesse an Politik nicht von all ihren gleichaltrigen Freunden geteilt wird, wundert Mustafi nicht: „Das macht ja nicht jeder mit 16.“

Dennoch ist es ihr wichtig, dass Menschen sich politisch informieren und dem Weltgeschehen nicht gleichgültig gegenübertreten: „Ganz viele interessieren sich nicht dafür und glauben, dass sie mit ihrer einzelnen Stimme nichts erreichen können.“ Neben den Wahlen sei es Mustafi zufolge aber auch ganz allgemein wichtig, einen offenen Blick zu behalten, damit es auch in Zukunft noch politischen Nachwuchs gibt: „Gerade Politiker können ja etwas bewirken.“

Dass gerade der „Girls’ Day“ der Anlass sein wird, zu dem nach Brüssel eingeladen wird, findet Mustafi passend: „Die Politik ist ein Beruf, der von Männern dominiert wird.“

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