Wird der Anschluss Delrath 2020 fertig?

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nannte das Datum beim Unternehmertreff.

Wird der Anschluss Delrath 2020 fertig?
Foto: kds

Dormagen. Es war am Mittwoch morgen im Logistikzentrum von Aldi-Süd wahrscheinlich eine der spannendsten Veranstaltung der letzten Zeit und vielleicht auch eine der weitreichendsten: Beim Unternehmertreff der städtischen Wirtschaftsförderung ging ein starkes Signal für die rasche Umsetzung des Autobahnanschlusses Delrath in die Region. Und das aus vielerlei Gründen. Wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hatte die aktuellen Ergebnisse der Verkehrszählung im Gepäck. Danach ist der Verkehr auf der K 30, als Zubringer zur A 46 (Hoisten — Uedesheim) prozentual am stärksten gestiegen: von 2005 bis 2015 um 69 Prozent auf 17 800 Fahrzeuge. Jeweils um zehn Prozent wuchs die Verkehrsmenge auf der A 57 (2015: 75 380 Fahrzeuge) und B 9 (2015: 26 500).

Es gab aus dem Kreishaus Weiteres: Dezernent Bijan Djir Sarai verkündete das zentrale Ergebnis des Rechtsgutachtens, das einem Durchbruch gleichkommt: Danach gilt der Autobahnanschluss als ein „wichtiger Verkehrsweg“. Für Djir-Sarai liegt damit „der Ball in der Hälfte der Bezirksregierung“, Petrauschke: „Jetzt könnte die Regierungspräsidentin die Bedenken wegwägen.“ Petrauschke legte sich auch auf einen Zeitplan fest: „Bei günstigen Bedingungen könnte Ende 2019 Baurecht bestehen und der Anschluss Ende 2020 realisierbar sein.“

Bürgermeister Erik Lierenfeld freute sich über „den starken Rückenwind aus der Wirtschaft, es wurde ein gemeinschaftlicher Akzent für den Anschluss gesetzt.“ Er sprach von einer „sehr, sehr guten Veranstaltung“. Es sei „zum ersten Mal ein nachvollziehbarer Zeitplan für den Autobahnanschluss aufgestellt worden.“ Lierenfeld zeigte sich überzeugt, dass es ein „gutes Einvernehmen mit der Bezirksregierung geben wird, wenn wir die Hausaufgaben erledigt haben“. Zumal dürften auch die klaren Signale der beiden großen Player Aldi und DHL hilfreich sein. Landtagsabgeordnete Heike Troles (CDU) erhob im Anschluss an die Veranstaltung die Forderung nach einem „zügigen Bau des Anschlusses. Die Gutachten sind in Auftrag gegeben, es kann in Düsseldorf auch parallel gearbeitet werden.“ Troles erhofft sich auch einen Impuls durch die neue Landesregierung mit weniger Bürokratisierung. „Der Anschluss Delrath steht auf meiner To-Do-Liste ganz oben und ich werde mich entsprechend einsetzen.“

Der Leiter der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Michael Bison, war als Gastgeber hoch zufrieden. Er sagte aber auch: „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich zu Ergebnissen kommen.“ Mit der Einordnung des Anschlusses als wichtiger Verkehrsweg sei ein „Meilenstein“ erreicht worden. Bison bewertete es als sehr positiv, dass vonseiten des Geschäftsführers des Aldi-Logistikzentrums, Jürgen Krone, „die Probleme mit der Infrastruktur so offen und deutlich formuliert worden sind.“

CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Weber sieht nach dem Unternehmertreff einen „großen öffentlichen Druck. Wenn alle Unterlagen in hoher Qualität für das Projekt vorliegen, muss es bei der Bezirksregierung schnell gehen.“

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