Villa Erckens zeigt Cartoon-Ausstellung

Das Museum präsentiert im Januar Karikaturen von Martin Perscheid.

Grevenbroich. Das Niederrhein-Museum startet mit viel Humor in das Ausstellungsjahr 2017. Zum Auftakt werden im Januar mehr als 50 Cartoons des bekannten Karikaturisten Martin Perscheid in der Villa Erckens gezeigt. „Lachen soll ja bekanntlich gesund sein“, sagt Thomas Wolff vom städtischen Kulturteam. „Daher wollen wir unseren Besuchern gleich zu Beginn des neuen Jahres etwas Gutes tun.“

Martin Perscheid zählt zu den führenden Cartoonisten Deutschlands. Seine Zeichnungen erscheinen seit 1994 flächendeckend in vielen deutschen Tageszeitungen, seit 1996 unter dem Titel „Perscheids Abgründe“. Der Zeichner aus Wesseling, der bereits etliche Bücher veröffentlicht hat, bringt mit grafischem Minimalismus und zielsicherer Pointenführung die Unsäglichkeiten des Lebens aufs Papier. Mit Vorliebe stürzt sich Perscheid auf menschliche Schwächen, er überspitzt und überzeichnet sie — mit kräftig-konturierenden Tuschefederstrich und mitunter locker akzentuierter Aquarellfärbung.

Bei der ersten Ausstellung des neuen Jahres arbeitet das Museum eng mit der „Caricatura“, der Galerie für komische Kunst in Kassel, zusammen. „Wir werden nicht nur bekannte, sondern auch brandneue Karikaturen erhalten, mit denen Martin Perscheid auf das aktuelle politische oder gesellschaftliche Geschehen reagiert“, sagt Thomas Wolf. Aus seiner Sicht ergänze die Cartoon-Ausstellung bestens das Programm der Reihe „Kultur Extra“, die sich in Grevenbroich seit mehr als 25 Jahren einer großen Beliebtheit erfreut. „Es ist längst überfällig, dass wir neben den vielen bissigen Kabarettisten auch mal Zeichnungen sprechen lassen“, meint Wolf. Was ihn freut: In Zeiten knapper Kassen helfen die Sparkasse Neuss und die Firma Tokai-Erftcarbon bei der Realisierung der Ausstellung. „Ohne diese beiden Partner, wäre sie nicht möglich“, sagt Wolf.

Die Ausstellung wird am 19. Januar eröffnet — und eines ist schon jetzt gewiss: Bei Perscheid wird jeder sein Fett wegkriegen. Eine Lieblingsfigur hat der leidenschaftliche Zigarillo-Raucher und Familienvater aber schon: den Deppen, ein glanzköpfiges Männchen mit Brille und Knollennase. Martin Perscheid ist für seine Arbeit mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet worden — und das Geheimnis seines Erfolgs erklärt er so: „Ich bekomme jeden Monat 40 Ideen von einem taiwanesischen Billigunternehmen zugeschickt. Die 20 besten gehen nach Polen, wo ich meine Cartoons zu einem günstigen Preis zeichnen lasse. Die 20 schlechteren Ideen leite ich an Uli Stein weiter.“ Ganz schön frech, dieser Martin Perscheid.

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