Vandalen brechen in Schule ein

Chaos und Zerstörung hinterließen Einbrecher, die am Wochenende in das Bettina-von Arnim-Gymnasium einstiegen.

Dormagen. Jakob Hermanns hat in 22 Jahren als Schulhausmeister viel erlebt. Daher ahnte er schon, was ihn erwartet, als er gestern gegen 6.30 Uhr ein eingeschlagenes Fenster am Bettina-von-Arnim-Gymnasium entdeckte. Was er drinnen fand, bestätigte seine Befürchtungen: „Die wollten nur verwüsten“, sagte Hermanns. Am schlimmsten hatte es die beiden Lehrerzimmer getroffen, in denen Schränke und Schubladen aufgerissen und die Inhalte auf den Boden geworfen wurden. Eigelbspuren „zierten“ Schreibtische, im Flur klebte der Boden aufgrund der geleerten Feuerlöscher.

Vandalen brechen in Schule ein
Foto: K. Schumilas

Die Unbekannten kamen zum Ferienstart und waren laut Polizei zwischen Freitag, 22.20 Uhr, und Montagmorgen in das Schulgebäude eingedrungen. Sie suchten sich eine schlecht einsehbare Stelle, zerschlugen eine Fensterscheibe und stiegen ein. Zielsicher, so Jakob Hermanns, gingen sie durch die Gänge und hoch in den Verwaltungstrakt in der ersten Etage. Dort leerten sie zwei Feuerlöscher. Die Täter brachen auch die Tür zum Sekretariat auf und drangen so in die Lehrerzimmer ein.

„Ob sie etwas mitgenommen haben, kann noch nicht gesagt werden“, so Polizeisprecherin Diane Drawe. Hinweise zum Täterprofil gibt es ebenso wenig. „Es ist völlig offen, ob es sich um Schüler gehandelt hat“, so Drawe, die von „sinnloser Zerstörung“ sprach. Die Polizei hat den Hinweis eines Zeugen erhalten, der Unbekannte in diesem Bereich gesehen habe. Gerade Schulen würden nachts oder am Wochenende von Einbrechern heimgesucht, weil sie davon ausgehen können, dass dort niemand ist.

Das BvA-Gymnasium hatte Anfang Februar schon einmal ungebetenen Besuch von Vandalen. Damals kamen die Unbekannten in der Nacht von Montag auf Dienstag. Sie brachen Türen zum Lehrerzimmer und Sekretariat mit brachialer Gewalt auf, leerten in einigen Büros die Wasserflaschen aus und verstreuten die Inhalte der geknackten Schränke auf die Böden. „Ein Schock“, wie Direktor Theodor Lindner sagte. Gestohlen wurden damals Lautsprecherboxen und zwei kleine TV-Geräte. Am vergangenen Wochenende machten sich die Täter über Computer-Bildschirme her und zerstörten fünf Monitore.

Immer wieder gibt es Einbrüche in Schulen, sodass manche schon von einer Serie sprechen. Vor Weihnachten wurde die Regenbogenschule in Rheinfeld vier Mal in kürzester Zeit von Einbrechern heimgesucht. Die Unbekannten kamen immer von hinten über den Schulhof, drangen über die gleiche Tür ein und durchsuchten die Räume. Der Sachschaden war beträchtlich: Die Schlösser von einigen Türen wurden komplett demoliert. Dort hatten es die Täter aber eindeutig auch auf Beute abgesehen: 18 Laptops wurden gestohlen. „Wir beschäftigen uns jetzt schon mit einem besseren Einbruchsschutz“, sagt Schulleiter Linder. „Schulgebäude seien aufgrund ihrer Größe und Fläche nicht leicht zu schützen, habe die Polizei in einem Gespräch bestätigt. „Bei uns kommt intern das Thema Kameraüberwachung auf, obwohl viele Kollegen dem noch skeptisch bis ablehnend gegenüberstanden.“

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