TV-Koch Horst Lichter für unterwegs

Horst Lichter hat für die Bordrestaurants der Bahn ein Menü zusammengestellt. Geschlemmt wird für das Benefizprojekt des Meerbuschers Ralf Bos.

Rhein-Kreis Neuss. Drei Jahre hat TV-Koch Horst Lichter nicht mehr für Gäste an seinem Kohleherd in der Oldiethek in Rommerskirchen gebrutzelt. Für die Präsentation seines November-Menüs für die Bordrestaurants der Bahn kehrte der Mann mit dem Schnäuzer am Dienstagabend an seinen alten Arbeitsplatz zurück.

"Ich habe 18 Jahre lang an diesem Herd gestanden und sechs Tage in der Woche à la carte für bis zu 70 Gäste gekocht. Das hat mir Spaß gemacht, aber irgendwann war Schluss", sagt Lichter und ergänzt: "Jetzt habe ich etwas Neues gefunden, das mir noch mehr Spaß macht." So erklärt der prominente Koch, warum er sein Restaurant geschlossen und zu einem Wochenend-Café umgewandelt hat. Demnach gab es Ratschläge von Kollegen, junge Köche zu holen und sie hinter den Kulissen arbeiten zu lassen. "Aber das war nie mein Ding. Ich habe immer jeden Gast persönlich begrüßt, für ihn gekocht und ihn mit Handschlag verabschiedet. Alles andere wäre für mich eine Lüge", meint der 48-Jährige, während er am Herd das Menü zubereitet.

Beim Angebot der Bahn war Lichter zunächst skeptisch. "Ich habe mir überlegt, ob ich jetzt in jeden Speisewagen einen Kohlenherd stelle oder ob ich das Ganze aus der Hand gebe. Dann habe ich mich doch dafür entschieden, mitzumachen."

Dazu habe vor allem der gute Zweck der Aktion beigetragen, bei der Spitzenköche für Afrika kochen. Denn von jedem Essen gehen 50 Cent für das Benefizprojekt des Meerbuscher Trüffelpapstes Ralf Bos ab. Schon 190000 Euro haben Köche wie Tim Mälzer oder Cornelia Poletto für die Hilfsaktion eingebracht. So werden Schulen in Äthiopien finanziert. Mit der gesamten Aktion konnte Bos bereits eine Million Euro sammeln und vier Schulen bauen. "Damit geben wir 4000 Kindern lasseneine Zukunft", freut sich Bos.

Für Horst Lichter sind seine Bühnenauftritte mit durchschnittlich 1500 Zuschauern eigentlich nur eine Fortsetzung dessen, was er bislang am Herd in Rommerskirchen getan hat: "Es freut mich, dass ich als Küchenclown Erfolg habe und das, ohne mich verbiegen zu müssen."

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