SVGD schreibt rote Zahlen

Der Großteil der knapp 6,7 Millionen kommt zusammen, weil ein Bericht des Finanzamtes fehlt.

SVGD schreibt rote Zahlen
Foto: salz

Dormagen. Das Wirtschaftsergebnis der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) ist ein Thema für Zahlen- und Steuerliebhaber. Geschäftsführer Klaus Schmitz und Bürgermeister Erik Lierenfeld in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender präsentierten ein Jahres-Minus von 6,717 Millionen Euro. „Die Geschäftsführung trifft keine Schuld dafür“, stellte Lierenfeld klar, „sie hat absolut richtig agiert“. Der Grund für das Defizit in dieser Höhe liegt, so wurde es erklärt, an den Rückstellungen in Höhe von 5,4 Millionen Euro, die nötig sind, weil das Finanzamt noch keinen abschließenden Prüfbericht für die Jahre 2007 bis 2010 sowie 2011 bis 2015 vorgelegt hat. Im Wirtschaftsplan für das laufende Jahr erwartet die SVGD ein Minus von 1,7 Millionen Euro.

Eine rechtliche Einschätzung zu möglichen Rückzahlungsforderungen wollte Lierenfeld nicht äußern. „Wir nehmen das Gesamt-Risiko in dieser Höhe erst einmal an.“ Nach Angabe der SVGD waren 2011 Prüfer des Finanzamtes im Haus, „seitdem haben wir nichts mehr gehört“, sagt Klaus Schmitz. „Der lange Zeitraum ist aber nicht so ungewöhnlich.“ Die SVGD ist insofern auch entspannt, weil es in den jährlichen Wirtschaftsprüfungen jedes Mal uneingeschränkte Testate für die Jahresabschlüsse gegeben habe.

In den einzelnen Geschäftsbereichen gibt es durchaus positive Entwicklungen. Beispiel Parken: Dort fiel das Defizit für die SVGD, die das Parkhaus Nettergasse und die Parkplätze in Zons verantwortet, mit 35 000 Euro gegenüber dem Wirtschaftsplan mit 76 000 Euro deutlich geringer aus. Lierenfeld erklärte, dass im Rathaus ein Arbeitskreis unter Leitung von Peter Tümmers gebildet wurde, der an einem Parkraumkonzept arbeitet. Ein Ziel ist es, das Parken in eine Hand zu geben. Bislang kümmern sich SVGD sowie die Technischen Betriebe darum.

Beispiel Bäder: Mit einem Ergebnis von 989 000 Euro fiel im Jahr 2016 das Defizit geringer aus als im Wirtschaftsplan mit 1,1 Millionen Euro prognostiziert. Schmitz spricht von einem ähnlichen Niveau wie 2015 und dass 2016 das Hallenbad Mitte nicht zur Verfügung stand. Für dieses Jahr wird das Defizit aufgrund des Badneubaus und Abschreibungen auf 1,75 Millionen wachsen.

Weniger erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Tannenbusch: Dort waren die Nachwirkungen des Orkans „Ela“ deutlicher zu spüren als angenommen. Die notwendigen Arbeiten sorgten für ein um 93 000 Euro höheres Defizit (517 000 Euro). Die SVGD wird die Toilettenanlage im Eingangsbereich komplett erneuern. Kostenpunkt: 50 000 Euro.

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