Stadtsportverband zeichnet 120 Sportler aus

Im Haus Neurath wurden Ehrenamtler, Breitensportler und Menschen mit Behinderung geehrt.

Stadtsportverband zeichnet 120 Sportler aus
Foto: Tinter

Neurath. Grevenbroich ist sportlicher als mancher denken mag. Ein Beispiel dafür: Wolfgang Ehnert. Der 81-Jährige zählt zu den 120 Sportlern, die jetzt bei der Sportlerehrung der Stadt im Haus Neurath für ihre Leistungen ausgezeichnet wurden. Wenn Ehnert auch nicht der erfolgreichste Sportler des Jahres ist, so hat er 2016 im Alter von 80 Jahren zum zweiten Mal sein Sportabzeichen gemacht. Das setzt eine Fitness voraus, über die die meisten Menschen in seinem Alter nicht mehr verfügen. Der Neukirchener erhielt für seine Leistung den Pokal für den ältesten Absolvent des Sportabzeichens. Für Heinz-Peter Korte, der die Veranstaltung als Chef des Stadt-Sportverbands moderierte, ein Höhepunkt: „Das Sportabzeichen im Alter von 80 Jahren zum zweiten Mal zu machen, ist eine beachtliche Leistung.“

Im Mittelpunkt der Sportlerehrung standen jedoch diejenigen, die auf kommunaler oder überregionaler Ebene bedeutende Erfolge erzielen konnten. Zu nennen sind da unter vielen anderen Daniela Bach vom 1. FC Grevenbroich-Süd, die bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft beim 800-Meter-Lauf den ersten Platz erreicht hatte. Einer der erfolgreichsten Sportler des Jahres: der Grevenbroicher Herbert Ernst Müller, der Mitglied beim TSV Bayer Dormagen ist und es in der Altersklasse der Über-85-Jährigen bei der Europameisterschaft über 800 Meter gewonnen hatte. Ebenfalls stark: Radsportler Nils Schomber, der mit seiner Mannschaft bei den Olympischen Spielen auf Platz fünf gelandet war.

Besondere Leistungen hatten auch Grevenbroicher mit Behinderungen erzielt: So war es etwa Simone Dolfen und Felix Santiago bei den Special Olympics National Games gelungen, im Badminton erste Plätze zu erreichen. Kevin Schubert hatte im 25-Meter-Freistil-Schwimmen bei den gleichen Meisterschaften ebenso einen ersten Platz belegt. Überhaupt spielte Inklusion bei der Sportlerehrung eine große Rolle. Denn immer noch gibt es Vorbehalte und Berührungsängste. Darauf machte vor allem der Kabarettist Rainer Schmidt aufmerksam, der den 150 Besuchern bei seinen Auftritten aufgeschlossen und humorvoll erzählte, wie er im Alltag ohne Hände und Unterarme zurechtkommt — und was er schon Kurioses durch seine Behinderung erlebt hat.

Gewürdigt wurde auch das Engagement der vielen Ehrenamtler, die die Sportlandschaft in der Stadt lebendig halten. Als „Ehrenamtler des Jahres“ ehrte Heinz-Peter Korte in Abwesenheit Winfried Schmitt, der sich seit Jahren unter anderem federführend für den Erhalt und den Betrieb des Neukirchener Hallenbads einsetzt. „Winfried Schmitt hat es wirklich verdient“, sagte Korte, der schließlich auch den früheren Sportamtsleiter Friedbert Hamacher zum Ehrenmitglied des Stadt-Sportverbands ernannte. Er hatte sich viele Jahre für den Sport in Grevenbroich stark gemacht.

Bei der Ehrung der Kinder und Jugendlichen gestern in Gustorf drehte sich neben einem tollen Rahmenprogramm wieder vieles um die Sportabzeichen: Ausgezeichnet wurde allen voran die Grundschule Neukirchen. Dort hatten mit fast 76 Prozent anteilig die meisten Schüler ihr Sportabzeichen gemacht.

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